lupfen,
V.;
zur etymologischen Einordnung s. .
– Gehäuft wobd.
1.
›sich eifrig, schnell bewegen; schnell wachsen, hervorbrechen, sprießen‹.
Phraseme:
in jm. einen guten lupf tun
›jn. ein Stück weiterbringen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  79,  5,  1.
Gegensätze:
2
 14.
Wortbildungen
(hierher?):
lipf
.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
111, 556
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
peschah auff schnellem lipfe | [...] | mit dem engel gross meng mit ein | dez himelischen hers erschein.
Wiessner, Wittenw. Ring
6286
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Hupfen, lupfen und ein zoppen | Hiet sich an dem ring derhaben.
Klein, Oswald
42, 73
(
oobd.
,
v. 1408
?):
Die swammen stupfen, lupfen | auss der erde herde.
Ebd.
75, 25
(
v. 1418
):
Raucha, steudli, lupf dich kreudli!.
2.
›etw. / jn. anheben, emporheben‹.
Phraseme:
hilf lupfen
›pack mit an!‹;
lupf den grind
›schaut Euch um!‹;
die waffen lupfen
›zu den Waffen greifen‹;
das fänlein lupfen
›zum Krieg ausziehen‹; ˹
den stiel, die füsse / strümfe lupfen
›sich beeilen‹˺.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,
1
 1; vgl.
1
 1,  4.
Syntagmen:
etw. / jn.
(z. B.
den lamen
)
l
.;
schwer l
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Jhr seht mir zu, vnd lacht euch gnug, | Da ich die Fuͤß muß lupffen.
Goedeke, Fischart Flöh Haz
2749
(
Straßb.
1594
):
seht, wie sie [anmaisen] tragen, ketschen, lupfen, | Und nicht, wie ir, stets hupfen, stupfen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lupffen. Leuare, Alleuare, Tollere, Attollere, Sustollere. Auff die achßlen Lupffen. [...]. Die fuͤß redlich Lupffen. [...]. Einen hoch auffhin Lupffen.
Die Thür auß dem angel lupffen.
Wyss, Luz. Ostersp.
3421
(
Luzern
1571
):
Hirtt, lupff den grind vff, mich verstand!
Ukena, Luz. Sp.
1349
(
halem.
,
1575
):
Hilff lupffen wie stast du zgaffen / | Wir hand hütt noch mee zuͦ schaffen.
Ebd.
3005
:
Lupff den stil / allter huß krüppel | Streck dich du öder lur vnd düppel.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
3.
›jn. durch Anheben aus etw. (z. B. aus dem Sattel) heraus werfen‹; ütr.: ›jn. seines Amtes entheben‹.

Belegblock:

Holtzmann, Gr. Wolfdietrich (Hs.
A. 15. Jh.
):
er [Hache] begunde sie [Kriechen] lupfen alumbe und uberal | und uz den setteln schupfen.
Spanier, Murner. Narrenb.
15, 75
(
Straßb.
1512
):
Kan schon ein herr regieren wol, | So findt man doch so manchen list, | Biß er vom ampt gelupffet ist.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1454
):
Do lupft der Seevogel den Waltenheim der massen usz dem sattel, das er des selbigen tags starb.
4.
›jn. erhöhen, zu hohen Ehren bringen‹.
Bedeutungsverwandte:
 14; vgl.  13, ,  2,  4,  8.
Wortbildungen:
lupf
.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Einen hoch Aufhin lupffen / erhebe͂ / zuͦ grossen eeren helffen.
Dz gluͤck hat dich hoch auffhin Gelupfft.
Ein Lupff zuͦ eeren.