1
lune,
die
;
-Ø/–
;
teils lat. Formen:
luna,
;
-ae/-Ø
.
1.
›Mond; Mondphase‹; wohl auch: ›Zeitpunkt, Zeit‹ (Belege bei
Jelinek, Mhd. Wb.
).
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 3,  1,  1.
Wortbildungen:
lunesch
›mondsüchtig‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
sô man in î dî spîse | mit andirme hûsdinge | solde vom Elbinge | zûvûrn ûf der Sirgûne | sô hattin ouch der lûne | dî Prûzin ebbene gerâmt.
wen daz er [Bonislaw] worchte zwischin in | vridde durch eine sûne | ûf eine benante lûne.
Gerhard, Hist. alde e
6064
(
omd.
,
um 1340
):
Daz ein lunesch mensch gesunt | Machte der vil zarte Crist.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
[Ptholomeus] thaylt das [leben] eben | Nach dem einfluß und firmament | Der siben planeten genendt | Luna. Venus, Mercurius, | Mars, Sol, Jupiter, Saturnus.
Sudhoff, Paracelsus (
um 1570
):
heb an zu graben [...] in der influenz lunae oder saturni, und wan der mon gehet in stier, steinbock und virginem.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
do ward ein bapst erwoͤlt uf sant Martis tag ze Costenz, und was der lun 3 tag alt.
2.
›Silber‹; zur Motivation s. den Beleg
Benzenhöfer.

Belegblock:

Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 28, 9
(
Straßb.
1574
):
Dessen man ein Exempel findet an der Luna, wenn man die in Aqua fort solviert / und giest drey⸗ oder viermahl so viel Aqua fort darauff / [...] / und läst es etliche Monat stehen / so bekommt man nimmer sein Silber alles wider.
Benzenhöfer, Rupescissa. Consideratione.
1989, 187, 6
:
Durch den monen ist daz silber geschaffen / vnd vmbe dz ez des monen eigenschafft hat so nennen wir es luna.