lunde,
die
;
–/-Ø
oder
-n
;
über
frz.
l’unde
letztliche aus
lat.
unda
›Welle‹
().
1.
›(als bedrohlich empfundene) Welle, Woge (des Meeres)‹.
Bedeutungsverwandte:
, , , , , , ; vgl.
3
.
Syntagmen:
die lunde(n) iren lauf, überhand nemen, die anderen treiben, in dem mere sein
;
auf den lunden reiten, durch die lunden schwimmen, zwischen den lunden faren
;
die l. des wages / wassers / meres
.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Vol ungewidders was is [mere] sere | Von großen lunten und gewyndet sere.
Alberus
Yy iiijv
(
Frankf.
1540
):
Fluctus, fluͦt / lünden [...] wellen / wasserwag.
Erben, Omd. Chrestomathie
198, 28
(
omd.
,
1490
):
Ich schwimme da hin durch des wilden meres flut, die limden habenn vberhand genomen.
Stackmann u. a., Frauenlob
2, 9, 5
(Hs. ˹
omd.
,
14. Jh.
˺):
schone dir zu lone | wart: des wages lunden stunden, kunden | must er mit des grimmen todes unden scharf.
Morrall, Mandev. Reiseb.
155, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
und flússet hin und her recht als das ander mer, und dar in sind lunde.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
und was der uberflus desselben merwassers als hoch das es über die hoͤch der türn gienge, und ein lünde die andern traib und wütend seinen ungeströmen lauff nam.
Do sahen sy [...] das dasselbe püchslein offen und unbedeckt was auff dem wag des meres zwischen den tunnen oder lünden des wassers gefarn.
Bömer, a. a. O. ;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
3, 18
;
v. Bahder, Wortwahl [...].
1925, 99
.
2.
›einer Welle, Woge verglichene Last (der Sünden)‹.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Das große mere ist diese werlt hie | Und ist vol großen sufftzen ye und ye, | Gewiders und lidens, | Lunten und stridens.
Wackernell, H. v. Montfort (Hs. ˹
wmd.
,
15. Jh.
˺):
sie wer erdruncken in meris unden, | in jamers bach, in groszen lunden.
Ebd. (Hs. ˹
soobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
und wirff mir ab myn grosze lunde, | die sweren sund, die ich da trag.