1
lug,
der / das
;
–/auch
-er
+ Uml.
1.
›Fenster(öffnung)‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1; vgl.
2
 1, , (
die
4.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnd ertunckelnt so sy sehent durch die lúger
[Var. 1475
2
–1518 /
Eck
1537:
loͤcher
;
Luther
1545, Pred. 12, 3:
fenster
].
Niewöhner, Teichner
326, 22
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
waz da wechst und enphindet, | daz mag durich gantz dinch nicht gan; | ez muez luger und venster han. | so vert der gaist durich gantzew ploch.
2.
›Sicht, Ausblick‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, (
das
3.

Belegblock:

Schottenloher, Flugschrr.
73, 4
(
Bamb.
1523
):
Drumb in ein strauch mich bald verschluͦg. | Nach mir sy hetten wenig luͦg.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
alsô daz des sterns schein ze mitelst durch den dunst ein luog hât gemacht mit seiner wirm und mit seinem schein.
3.
›Loch (durch einen Stein, eine Mauer); kleines Erdloch‹; auch: ›Pore, kleine Körperöffnung (der Bienen)‹; in dieser wie der folgenden Bedeutung auch von (
die
5 her motivierbar; vgl.
lücke
 2 im .

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Abir gienc der kunic vort | Zu disses ovens luge | Sprechende schoner vuge: | [...].
Gille u. a., M. Beheim
228, 24
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
er [widhopfe] da mit seinem snabel slug | durch disen stain ein weites lug
(Beispiel für
lügen
des Talmud).
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der zehant dar nâch ezzeich auf si [peinn] geuzt, so öffent sich die lüegel
[Z. 23:
lünsel
, s. dazu
klimse
;
spältel
]
und werdent wider lebentig zehant.
Fuchs, Kart. Aggsbach (
moobd.
,
1431
):
das sy ain chlains luegel als ain faustgrazz dasselb zenagst pey dem prunn durch ir weingartmaur unden albeg haben sullen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1578
, Hs.
17.
/
18. Jh.
):
wann ein markstein ausgeworfen würd, de solches thuet den soll man mit dem kopf in die lucken steken.
4.
›Tierbau; Grube, Loch; Schlupfwinkel, Versteck‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  15,  4.
Wortbildungen:
luger
2 ›Grube‹,
luggrube
›Spelunke‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Vil rischlich er [Danyel] sich irbot | So hin zu jeme luge.
Niewöhner, Teichner
155, 173
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
daz es [gewurm] in sein lueger
[Var. B:
luͦg
]
lauff, | daz der mensch dann sicher slaff, | so er leit in walden.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
121, 39
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
gleich sam ain plinter pei der nacht in der gantzen nacht [...], vnd nicht allain viel in zeprochne lueger vnd verfalnew, halt daz er sich laidiget statleich in ewen vnd gar geslechten wegen.
Gierach, Märterb.
10577
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
do er
[Siebenschläfer]
cham hin in | das er vor dem luege sach | stain ligenn.
Schmitt, Ordo rerum
34, 15
(
oobd.
,
2. V. 15. Jh.
):
Spelunca lag grueb / liggrub / luggrüb [...] Vauerna kothe, [...] lach grunt oder grube [...] mortgrube].
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Da lies des perges lug Decius gar vermachen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
der [verräter] wie ein per in luegen des behamischen walds verporgen gelegen wär.
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 143
.