2
losung,
die
,
zu (
das
),
2
;
zum Problem der etymologischen Zugehörigkeit von Ansatz 2 s.
Kluge/S.
2002, 582
(fragend).
1.
›Loswurf, Losverfahren, Entscheidung einer Angelegenheit durch das Los‹;
vgl. (
das
1.
Wobd./oobd.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
t ijv
(
Nürnb.
1482
):
Loßung od' loßwerffung. sortilegium od' zauberey.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lossung (die) Loßwurff. Sortitio. Durch Lossung widerfaren. Sortitô obtingere.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1611
):
alsdan soll das loß geworfen werden und loßung deme belieben, welchem das los die loßung zuegibt.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Sand Magthes, der heylig zwelfpott, ist auch mit lasszung erwelt worden zu der zal der heyligen zwelfpoten [...]. Doch wán ich wol die selben vorgeschriben lasszung, die also einen zwelfpoten zu ziehen getan werdent, das die davon herkoͤmen, sey von der lassung sand Mathesen. Ich han aber gehoͤrt von einem priester zu Kollen, der soliche lasszung widersprach.
2.
›Wortzeichen, Bildzeichen oder akustisches Zeichen, das der Erkennung einer Gruppe von Personen in gefahrvoller Situation oder der Erkennung einer Handlung dient, Parole‹.
Gewisse Beleghäufung für berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
 5, (
die
2, (
das
4,
1
 2, , , .
Syntagmen:
die / eine l. (an)sagen / austeilen / geben / machen / rufen / haben / verordnen / bekommen
;
etw. die l. sein
;
die l. bedeuten, das [...]
;
ein kreuz zur l. füren
;
die heimliche l
.

Belegblock:

Luther, WA (
1519
):
Die Tauff ist eyn eußerlich zeychen odder loßung, die unß absondert von allen ungetaufften menschen.
Alßo hatt gott noch nie seyn volck on solche tzeychen oder loßung gelassen, dabey man ynn der welt eußerlich erkennete, wo seyn volck sey.
Ebd. (
1523
):
Das [Creütz] ist unser warzaichen und losung.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
welcher seine losungk von dem thumbthurm mit aussteckung eines banners hatte.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Ein sondre losung mit jm [Gselle] macht, | Das er sich auff dieselben nacht | Hin solt begeben in den stall.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
101, 22
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
jst nott, das wir ein sunder zeychen, geschrey vnd auch ein heimliche losung habenn.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der andere bad also sere umbe das leben, [...], er wolde on under wisunge thu unde die lossunge sage.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1444
):
das worttzeychen der offung sol sein: fwr die lossung.
Ebd. (
1450
):
es sol sein daz geschrei: Nürmberg, und die losung: unser frawe.
Ebd. (
1488
):
sie gaben an einander ein haimliche losung und zaichen mit etlichen tritten auf der gaßen.
Ebd. (
15. Jh.
):
den tag was „pfalcz“ unser geschre, „sant Peter“ unser losung, nusleub unser zeichen und der veint zeichen was habern.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
als das pundisch heer, [...], auch dem zusatz uff dem schloß [...] ain losung mit abbrennen ains hofs geben, das sie inen zu rettung und hilf kemen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 189, 8
(
Hagenau
1534
):
die bawern fuereten zu yhrer losung Creutz an yhren kleydern.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
mit dem [her] zoch er aber an des künigs volk und sein losung oder krey was Welf.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
643, 4291
;
Bachmann u. a., Volksb. ;
Leidinger, A. v. Regensb. ;
Eggers, Psalter
2, 302
.