2
lose,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
lôse
›porca‹
().
1.
›Mutterschwein‹.
Zu den Synonymen in den rezenten Mundarten vgl.
Dwa
4
und 7 (dort Karte 3).
Phraseme:
etw. hat mer deutung als die lose ferlein hat
›etw. hat mehr Auslegungen als die Sau Ferkel‹.
Bedeutungsverwandte:
, ,
1
 1; vgl. , , .
Syntagmen:
die l
. [wo]
finden, adlig schätzen
;
die l
. (Subj.)
ferlen, ferlein haben
;
die säugende / weisse l
.;
17 stücke losen
.
Wortbildungen:
losenfleisch
(a. 1464),
2
lösig
›vom Fleisch einer
2
lose
1 stammend‹ (a. 1470; 1519).

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1565
):
so iemant stürbe, der bestattet
[›verheiratet‹]
were von den lehenleuthen, so solle das bestheupt oder los bei der feurstat
[›Herdstatt‹]
pleiben.
Spanier, Murner. Schelmenz.
21, 5
(
Frankf.
1512
):
[Der] vnser loß so adlich schetzt, | Das er sy vff eyn küssen setzt.
Enders, Eberlin (o. O.
1524
):
So doch meer deüttung der regel gemacht ist von Baͤpsten vnd schuͦlen, dann vnnser loß ferrlyn hat.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
ein Looß die nur ein mal geferlet hat.
Maaler (
Zürich
1561
):
Looß (die) Porca. Ein muͦter schweyn / Mor. Scrofa.
Bremer, Voc. opt.
45141
(
schwäb.
,
15. Jh.
):
Porca [...] muͦterswin [...] nunn [...] su.
2.
abwertend für eine Person männlichen sowie weiblichen Geschlechts; dann z. B. ›Grobian‹; ›Trunkenbold‹ (für einen Mann), ›Hure; alte Vettel‹ (für eine Frau).

Belegblock:

Spanier, Murner. Narrenb.
10, 91
(
Straßb.
1512
):
Darumb blybt er ein grobian, | Das heißt zuͦ guͦtem tütsch ein loß.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
350, 1613
(
Zürich
1548
):
Ist’s zit, das d’ [Fritz] kumbst, du trunkne los?
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Hün zun teufel mit denen wüsten losen! | Die aim gueten gesellen an die stang henken die hosen.
Dise condition, von einer solchen alten, aussgemergelten losen, nam her Johanns Wernher mit etwas hocher beschwerdt an.