lonbäre,
Adj.
›aufgrund göttlicher Gnade und / oder eigenen Zutuns (
leiden, werke, feier, wille
) heiligend, rechtfertigend, zu Gott führend‹;
vgl.  2,  2.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘, meist der Mystik; vorwiegend älteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 12, ; vgl.  9,  1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
alle die werck, die unnszer herr ye gewuͥrkt, die hat er mir als eygen gegeben, das si mir nit minder lonbar sind dann mine werk, die ich wuͥrke.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Hettist du als vil geistlicher suͤzikeit und goͤtliches trostes und wollust, daz du ze allen ziten hin flussest von dem himelschen toͮwe, dú were dir nit als lonber an ir selber.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das das selbe klein werk von der gehorsamin wegen wirdiger und besser und lonberer ist wan alle die grossen werk.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
141, 4
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Welhe bewegung dez frigen willen lonberliclich ist.
Ebd.
161, 31
:
der engel, [...], der hat die selikeit ervolget von der ordenunge der gotlicher wisheit von einer bewegung der lonberre wirkunge. Aber die menschen ervolge(n)t si von vil bewegunge der wirkunge, die da lonber heizzent.
Schmidt, Rud. v. Biberach
166, 12
(
whalem.
,
1345
/
60
):
daz er [mensche] gange in ewigvͥ ding mit gotformig vnd lonber wuͥrkenge?
v. Maren, Marquard. Ausgabe
28, 22
(
Venedig
1483
):
Gibstuͤ deinen willen darzuͦ [poͤs luͤste ...] nicht so schaden dir die einfel nicht mer sie sint dir lonber so sie dir laͤid sind vnd vegen vnd reynigen dir deine sele.
Morgan u. a., a. a. O.
114, 28
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 74
.