2
loh,
das
;
-es/
auch
löh, löcher
;
zu
mhd.
lôch
›Gebüsch‹
();
loch
-Schreibung teilweise erhalten.
– Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Hain, Gehölz, Wald‹; auch: ›Waldweide‹; ›für Getreideanbau genutzte Waldfläche, Waldfeld‹; ›Holzanteil für den Berechtigten‹; in ersterer Nuance teils Bezug auf den Bewuchs, teils auf die Fläche und den Ertrag, teils auf die Schönheit des Waldes.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, ; vgl. , ,  1,  2.
Syntagmen:
ein l
. [wo]
haben
;
das l. sich mit laub verreuhen
;
des löhleins warten
;
das l. mit einem kleide
(poetisch),
das l. des meien, in dem walde
;
ein l. holz
;
1 hurst l
.
Wortbildungen:
lohfichte
,
lohfink
ornithologische Zuordnung unsicher (vgl. aber
Suolahti, Die dt. Vogelnamen.
1909, 137
; dort auch eine schles. Form
2
luh
belegt: a. 1603),
lohreis
›Pflanzensetzling‹ (dazu bdv.: ),
lohtaube
›Holz-, Stocktaube‹ (; dazu bdv.: ),
lohung
›Waldnutzung‹.

Belegblock:

Mitzschke, UB Bürgel (
thür.
,
1444
):
Umb solche zweitracht und irthumb, der gewest ist [...] umb holtz und lochunge.
Hajek, Guͦte spise
53
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
mache zvͦm iuͤngesten ein klein lecker koͤstelin von stichellinges magin vnd mucken fuͤzze vnd lovinken zvngen, meysen beyn.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Doselbst hot man auch einn loach, der heizet daz Erlech.
Ebd. (
1. H. 15. Jh.
):
10 metzen korns von 2 lohern und von eckern dotzwischen gelegen.
Ebd. (
1434
):
3½ tagwerck wisen hat in mein herre in die obgeschriben lehen geben: und 2 loͤhlein holtz, der sein bei 4 morgen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
117, 39
(
nobd.
,
1427
/
1503
):
Mer haben sye zu recht gesprochen, so einer ein loereys abhawt freventlich, so ist bues 5 ℔.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
do soll jener [...] nit hawen kein junge loo fiechten.
Argovia (
halem.
,
1400
/
50
):
der zwing von Niederrordorf [...] gôt hinder dem lo nider vnz an wisz acker.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lochtaub (die) Palumbes.
Klein, Oswald
2, 29
(
oobd.
,
1421
):
er [Gott] zieret perg und tal, die löch | mit manchem klaid.
Ebd.
83, 4
(
v. 1409
?):
umb die zeit, wenn sich die löch | mit grünem loub verreuhen.
Mitzschke, a. a. O. ;
Klein, a. a. O.
47, 4
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Schles. Wb.
2, 818
.
2.
›einzelner Pfahl oder Baum als Grenzzeichen‹; als Synekdoche an 1 anschließbar; möglicherweise aber auch verdumpfte Schreibung (und volksetymologische Umdeutung) von
2
lache
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Argovia (
halem.
,
1535
):
Es sollen ouch yetzgemeldte bezirk, zwing vnd benn allweg [...] besichtiget vnd die lohen vnd markstein umbgangen werden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
wo die vierer gent [...] zu dorf und zu perg und nach irem trewen auszaigent und lochen stossent, und wer dieselben lochen hinwek pricht oder anders stost, der ist zu wandl umb 72 ₰.
Ebd. (
1527
, Hs.
19. Jh.
):
wer in iere hölzer gieng [...] und wer dann der erst in das holz ist und wils maisn, der sol nemen die wüphel und soll die locher all sten lassen.