lochen,
löchern,
V.;
letztere Bildung etwas häufiger belegt.
1.
›etw. (unterschiedliche Bezugsgrößen) zu je verschiedenen Zwecken mit Löchern versehen, etw. durchbohren, aushöhlen‹; vereinzelt von natürlichen Vorgängen gesagt;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
1
 2, , .
Wortbildungen:
locher
2 (ein Schmiedewerkzeug),
löcherung
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc
268, 28
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
daz dise pfilere uzwendic der muyrn des tempils warin gelochit
[›durchlocht‹]
an drien enden sechs elen ho.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Es müssen gelochte
[›durchlochte‹]
pfale sein rigken durchzustossen.
Klett, J. v. Soest
21, 156
(Hs. ˹
wmd.
,
1470
/
80
˺):
nu lochert
[ ›höhlt‹]
doch der dropf eyn steyn.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1597
):
die ecker und hoche welde, genant die fröne, so besonderlich abgereint gelöchert
[durch ein Erdloch abgegrenzt]
und beschoret sein.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Sij
[
frauwe
, personif. für:
gebet
]
hait ein bor, das hastu gesehen: | Den hymmel sij da mit lochert zu besehen.
J. W. von Cube. Hortus
3, 26
(
Mainz
1485
):
den geroch des knobelauchs sal die frauwe vnden hervff zuͦ ir scheme laissen dempfen vñ sal vff ein gelocherte͂ stuͦl sitzen vnd sich vnden vmb bedecken.
Kollnig, Weist. Schriesh.
51, 2
(
rhfrk.
,
1527
):
Darzwuschen seint abermols etlich baumb gelocht
[oder zu
2
lachen
?]
und gezeichet.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1607
):
1 schrötter 15 locher gross und klein 3 handhemmerlein.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 40, 32
(
nobd.
,
1464
):
der mag in allen der herschaften welden, [...], noch des forstmeinsters rate lochen
[›Bäume für einen Bienenstock aushöhlen‹].
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Vnd [Auicenna] spricht ob centaurio gelocher würt mit geschnittnem fleisch / das get wider zuͦ samen vnd beware dz gewundt gelidt von dem apostem.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
):
So in der blattern ein löcherung geschehe oder in nieren, so seind die selbigen der art, das sie sich reinigen durch den harn. dan der harn muß durch dise örter gesamlet werden und ausgên, so kompt die selbige materi, die den selbigen schaden oder löcherung macht, in den harn.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
309, 38
(
Genf
1636
):
Loͤchern / in etwas loͤcher machen.
Rechn. Kronstadt
2, 540, 21
(
siebenb.
,
1538
):
dedi lapidicidae, quod duos lapides perforavit, vulge hot geloͤchert, [...], bibales asp. 4.
Schmitt, Ordo rerum
650, 5
;
654, 1
.
2.
›gegen den Inhalt eines Vertrages handeln‹; zur Motivation s.  1 sowie .

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1568
).