lobgesang
(auch
lobegesang,
lobsang,
lobesang
), der / das
;–/-sänge
.Belegblock:
Der lappe [schrifftgelerte, esel] het gernn ein lobgesang gehabt.
’ich gedench doch wol der tag | daz ich het vil mer denn er‘. | so waͤnt er, er hab in gescholten ser. | so ist ez im ein lob sanch.
2.
›von Menschen, Engeln, religiös erleuchteten Personen (Maria) gesungener Lobpreis Gottes (vereinzelt: der Götter, des Himmels, s. u. Opitz
) in generellem Sinne‹; speziell auf einzelne Gesänge (z. B. Magnificat
nach Lk. 1, 46ff., Te deum
) bezogen; Zur Sache: .
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, auch berichtende Texte.
Syntagmen:
den / das l. machen / reden / volbringen / singen / hören / verstehen
; mit l. nicht schweigen
, [wohin] gehen, etw
. (z. B. eine bulle
) mit l. tragen, jn
. (z. B. den heiler / herren
) mit (dem) l. loben, auf gegen himmel füren, Maria mit l. etw
. (z. B. die gebote / plagen
) besingen, den herren über den l. erheben
; der l. der heiligen, das l. der künigin Maria
(›Magnifikat‹); der / das herliche / himlische / süsse / wirdige l
.Belegblock:
Dâ wirt gehôrt genâdin danc | und ein sûzir lobesanc.
Nu folget Mosi und der Kinder Jsrael Freudenlied oder Lobgesang, da sie Gott fur diese grosse wolthat dancken.
DArnach sungen die priester Lobgesang dazu / bis das Opffer verzeret ward.
Trettet zuͦ seinen hoͤfen ein, | Mit preis vnd lobesengen fein.
Hymni oder Lobgesaͤnge waren vorzeiten / die sie jhren Goͤttern vor dem altare zue singen pflagen / vnd wir unserem GOtt singen sollen. Dergleichen ist der lobgesang den Heinsius vnserem erloͤser geschrieben habe. [...]; wie bey dem Ronsard ist der Hymnus der Gerechtigkeit / Der Geister / des Himmels / der Sternen.
man sang zu Nurmberg das lobgesank Te deum laudamus.
sú [engele] sungent ein lobe sang vúr einen marteler.
Ebd.
392, 8
: Do mahte er [cardinal] den lobesang von sant Johanse: ,Ut queant laxis‘.
do ginge er (symon) in sy [heuser] mit lobsangen wol sprechend dem herren.
vnd wurden die Bullen
[›Ablaßbulle‹]
von den Augustinern getragen in die Kirch [...] / mit einem Lobgesang wie sichs geziemet. Lob, o Sion, deinen hailer | lob den fürsten, lob den herter | mit lobsangk in stimme klar.
wie man daz wirdig lobgesankch der hochgelobten chüniginn Marie, daz Magnificat, versteen schulle.
Gille u. a., M. Beheim
321, 35
; Ruh, Bonaventura
355, 37
; Warnock, Pred. Paulis
4, 169
; Kurrelmeyer, a. a. O. Var.;
Wyss, Luz. Ostersp.
2831
; Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
221
; Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
50, 43
; 3.
›in unterschiedlichen erotischen oder erotisch gedachten (biblischen, brautmystischen) Zusammenhängen stehendes Loblied auf eine geliebte Person‹.Belegblock:
Ich kan kaum mehr den Mund erheben / | Zu singen einen Lobgesang.
als ach der hailg gaist | maint, sa er czu ir sprichet | Im puch der labsang: ,du pist schän, | mein freündin, an dir ist kain hän | oder mailung verswichet‘.
Im puch der lob gesangen | Geschribenn stet: ,pulchra tota | Es tu, o amica mea.
Wie aber die freud des herzen, die frolockung und lobgesangk itzogemelts angrifs gestalt sein, sprech der aus, der es erfarn hat.