1
lippen,
V.;
zu
1
.
›schwatzen, wirres, dummes, törichtes Zeug von sich geben‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2, , , .
Wortbildungen:
lipläp
,
lippel
,
lippenlap
,
lippern
›aufmucken, bellen (vom Hund)‹; ütr.: ›lecken, züngeln (von Flammen)‹.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
2. Mose 11, 7
(
Wittenb.
1535
):
bey allen kindern Jsrael sol nicht ein hund mit seiner zungen lippern
[
ders.
1545:
mucken
;
Mentel
1466:
ergillen
).
Ders., WA (
1535
):
Zum munde er aus hat die flammen gelippert, quia in sacra scriptura dicuntur flamma, Ignis lingua, Omnes se mutuo inspexerunt, das inen ex ore lippern feurige zungen.
Pyritz, Minneburg
559
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
So betuten auch die hunde | Brufer, claffer, die uz irem muͤnde | Manig rede lippen lappen.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1486
):
Du Geigenkloß und App und Tapp | Und du Narrentotschz und her Lippenlapp, | Her Schlauraff.
Ebd. (
15. Jh.
):
Es gehört keinem solchen lüllaffen an, | Der weder lippen noch laffen kan.
Du kanst vor frauen weder lippen noch sagen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
64, 21
(
Basel
1494
):
Wann jnn [frauw] sunst wol ist mit geschwaͤtz | Vnd lyplep / schnaͤdern / tag vnd nacht.
Klein, Oswald
27, 3
(
oobd.
,
1420
/
1
):
Ich hab gehört [...] | mit ainem sprichwort dick ain toren triegen: | simm, Lippel wër ain güte ganns.
Ebd.
70, 19
(
v. 1408
?):
Pfeiff auff, Hainzel, Lippel, snäggel! | frisch, frow, fri!