lingen,
V.;
zu
mhd.
lingen
›vorwärts gehen‹
().
– Wobd.
1.
›sich beeilen, Eile haben; vorwärts gehen‹.
Zur Geographie des Wortes in den rezenten Mundarten s.
Dwa
2
(dazu: :
ZMaf.
24, 1956, 160
ff.).
Phraseme:
las dir lingen
(o. ä.) ›beeil Dich‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  5, , .

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Sond si
[Fährleute]
denn ain erber man verdingen, | Der im muos laussen bald lingen, | Das er in selb vierd tüge füren, | Daran kan er in denn wol über rüren.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Uss den liechtten ringen | Liesse er im balde lingen.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
312, 205
(
Zürich
1548
):
Louf hurtig, buͦb, und lass dir lingen, | Du muͦst uns ring und weggen bringen!
Adomatis u. a., J. Murer. Nab.
978
(
Mühlh./E.
1556
):
gond ir bed und land üch lingen | In thurn und thuͦnd den Naboth bringen.
Wyss, Luz. Ostersp.
8956
;
Bächtold, a. a. O. Todt
7, 2
; Krankh.
227, 5
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 263
.
2.
›gelingen‹.
Wortbildungen:
lingerung
›Vorteil‹ (a. 1446),
lingig
›erfolgverheißend‹,
lingsam
›geschickt‹ (16. Jh.).

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wer ins aber verdingot hett, | So wær es geschehen an stett, | Und tæt in ains tags bas lingen | Denn si in drin möchtint ufbringen.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1443
):
dar um haben wir in der guͦtlichi zu lingingem end gesprochen, das [...].
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;