lieferung,
die
;
/&
.
1.
›Belieferung von jm., Unterhalt, Versorgung, Verköstigung, die aus finanziellen Zuwendungen, Lebensmitteln, Kleidern, Ausrüstungsgegenständen u. a. besteht und (seltener:) an Einzelpersonen und Personengruppen, (häufiger:) an Truppen gegeben wird‹; als Metonymie: ›die konkrete Lieferung‹ (nomen acti);
vgl.  13.
Mittleres und späteres Frnhd.; Wirtschaftstexte, Chroniken.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Sachfeld):  2,  4, , , , , ,  3, ,  1, , , .
Syntagmen:
l. finden / haben, js. l. gebrauchen, jm. l. geben / verschaffen
;
l.
(Subj.)
etw. gestehen
›kosten‹;
die kranken mit l. versorgen, jm. etw. an l. abgeben
;
l. zum krieg
;
die gute l.
;
wein zu l.
Wortbildungen:
lieferungsbrief
›schriftliche Anweisung auf Beköstigung‹ (a. 1522).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
¶ Commeatus. Fursorg vorrat ¶ futerung liferung prouiand victaly.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
65, 11
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
Dit is vort uyssgeve(n) [...] van ]...] lev(er)unge(n) en(d) vort van tzeruncge(n) ind coste(n), die ich ind vort mijns lieve(n) h(er)n vrunde [...] v(er)tzert hain.
UB Zug
1848, 15
(
halem.
,
1503
):
das sÿ och der selben unßer bottschafft zue lon geben sollen alle tag ein halben Rinschen guldin [...] darzu lüfferung, futter unnd mal, nagel und ÿßen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bottenlon (der) alle lyferung vnd kosten oder zeergaͤlt [...]. Legatiuum.
Schwarz, Awürt. Lagerb.
1, 156, 3
(
schwäb.
,
1524
):
Dargegen soll die herschaft inen und den pferden liferung geben.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
das er überschlahen lies, was 10 000 man gereissig zwei oder drei jar gestünden mit sold und lifrung zuͦ taglichem krig.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
verpurgen ir traid und ander groß hab und guet, mainten, die Teutschen würden kain liferung finden.
Enders, Eberlin ; ;
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1288
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ; ;
V. Anshelm. Berner Chron. ; ; ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
272, 1
;
497, 10
;
2.
›Auflassung (eines Grundstückes)‹;
vgl. am ehesten  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .

Belegblock:

Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1592
):
ob nicht ein vogt lieberung thu mit halm und mundt? Sprechen die scheffen: Ja.
3.
›Erleichterung, Linderung (von Schmerzen, Krankheit, Bedrängung)‹; als Metonymie an 1 anschließbar, dennoch semantisch fraglich; s. u. den Kommentar zu
Schmidt
;
vgl.  5.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  1.

Belegblock:

Fuchs, Murner. 4 Ketzer
2050
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
So weisß ich noch ein wasser mer, | Das jm ein lüfrung künne machen.
Michels, Murner. Badenf.
33, 13
(
Straßb.
1514
):
Künd ich im nit ein liffrung geben, | Das schwitzen brecht in vmb sein leben.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß (hier in der Schreibung
lib-
, was etymologische Umdeutung in Richtung auf lat.
liber-
nahelegt).