liedern,
ledern
(letzteres vereinzelt),
V.
1.
›(eine Tierhaut) beizen, gerben, (Tierhäute) zu Leder verarbeiten‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, (V.) 5,
1
.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 86, 7
(
md.
,
1459
):
von einem wolffe zu liedern drei pfennig. Jtem von einem hundert konelyn zu liedern ader zu gerben, [...], iij groschen.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1377
):
sal keyner, der kurssenerhantwerg zu Franckfort tribet, hinfure hondeshude oder felle gerben, lydern, [...] oder verarbeiden.
Bobertag, Eulensp. (
Straßb.
1515
):
Ulenspiegel nam die bereiten fel, [...] Und nimpt die trucknen fel vnd die geliddert waren.
Müller, Welthandelsbr.
177, 38
(
schwäb.
,
1506
):
Man bringt auch aus Kathalonia vill weisser glidert fell gen Jenua.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
het er sein gewonlich klaidt an, war ain geliderte eselhut.
Loose, Tuchers Haushaltb. ; ;
Raabe, Wortsch. Murner
2, 437
.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›hart und steif wie Leder werden‹; ütr. (im Part. Prät.): ›ausgebildet, gelehrt, in einer Sache beschlagen‹.

Belegblock:

Spanier, Murner. Narrenb.
6, 118
(
Straßb.
1512
):
Offt vnd dick sindt meyster worden, | Die nit also gelidert waren, | Das sy doch künten eyns erfaren, | Ob logica noch rechter lere | Gredt mülleryn geschwiger were.
Nyholm, Füetrer. Gralepen
702, 1b
(
moobd.
,
1473
/
8
):
So das in in dem munde dy zung begund zue ladern.