2
liberei,
die
;
zu
mhd.
liberîe
›Abzeichen‹
(), dies über das
Rom.
aus
mlat.
liberata
›Geliefertes‹
(
Niermeyer
2002, 1, 794
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 128
;
Jones, French Borrowings
399
).
›Abzeichen (von Herrschafts- und Standesrängen) auf der Kleidung‹.
Vielfach berichtende Texte.
Syntagmen:
(die) l. tragen / erstiegeln, aus den ärmeln abtrennen, jm. die l. geben
;
mit l. gebuzt sein, etw. zu l. brauchen
;
die l. des königs / bischofs / herzogen / herren / knaben / lakeien
;
die l. mit dem kreuz
.
Wortbildungen:
2
liberieren
›jn. auszeichnen‹.

Belegblock:

Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
do hette er [keiser] den zwein geben sin liberige.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
alles volck zu roß und fuß fast wol gebutzt mit federbuschen und andern liberey, herpaucken, trummeten.
Euling, Kl. mhd. Erz. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
Wer schone weip bit umb ir myn | und dar aüff legt sein witz und syn | mit hoffiren gen und sten und cleyd, | [...] | mit liebereÿ, rossen, federspil.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
do wurdend etlich Eidgnossen vom keiser ouch zuͦ můtwilliger bracht gelifret.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
der trueg hertzog Hansen von Münichen librei und büchs und sprach, er wer hertzog Hansen pot.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1549
):
die hernn der landtschaft [...], habentt auch ire sunder lyfryenn gehebbt.
Her Frantzenn lyfrey und kleydung ist gewessenn gelb und schwartz samett.
Klein, Oswald
26, 8
(
oobd.
,
1427
):
nach ainem plümlin was mir we, | ob ich die Liberein da möcht erstiglen, | von ainer edlen künigin | in mein gewalt verriglen.
Fischer, Folz. Reimp.
25, 441
;
Diehl, a. a. O. ;
Vorarlb. Wb.
2, 290
.