leuchter,
der
;
-s/-Ø
, auch
-e
.
›großer Kerzenhalter, Kerzenständer, Kandelaber; Menora‹; metonymisch dazu: ›Licht; Lichtquelle, die auf den Kerzenhalter aufgesetzt wird (z. B. eine Kerze)‹; ütr.: ›Person, die eine Leuchte trägt‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, , ,  1, , .
Syntagmen:
den l. waschen, dem kloster einen l. schenken
;
der l
. [wo]
stehen, in die kirche gehoren
;
das liecht auf dem l. brennen, etw.
(z. B.
die lucerne
)
auf den l. einsetzen, die lampe fürwärts dem l. scheinen, jn. (got) in dem l. beschauen
;
der alte / aufgehängte / eisene / guldene / irdene / kupferne / messingene / überzinkte / vierfache / weisse / zinnene l
.;
3 par leuchter
;
das liecht des leuchters
.
Wortbildungen:
leuchterwurf
›Wurf mit einer Leuchte (als Straftat)‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lucerna. Liechtstart leuchter lucern latern leuchte.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Do sach ich siben luchtere, | Die waren von golde.
Daz Got in siben luchteren | Johannen sich beschouwen hiez | [...] | Daz ist ein stark gedute. | [...] | Der luchter ist des liechtes stadel, | Alz ist daz liecht des libes adel.
Da vor sach der gute Johan | Crist in den luchteren stan | Glich menschlichen antlitzen.
Luther, WA (
1521
):
Alszo mocht er [Gott] itzt tzu den stifftern, reuchern, sengern, klengern und leuchtern sagen: Meynet yhr [...].
da ist keyn tzill noch masse, [...] monstrantz, silbern bild unnd kleynod, leuchter, kertzen, liechte, weyrauch.
Ebd. (
1527
):
Er [Prophet] habe ein gesicht gesehen, wie ein guͤlden leuchter stehe zwisschen zweyen oͤlebewmen.
Ders. Hl. Schrifft.
4. Mose 8, 2
(
Wittenb.
1545
):
Wenn du die Lampen auffsetzest / soltu sie also setzen / das sie alle sieben fürwerts dem Leuchter
[
Mentel
1475
2
f.: Koͤrtzstal
]
scheinen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
144, 30
(
rhfrk.
,
1620
/
1710
):
blutrunst, item kanten-, kraußen-, gläßer-, leuchter-, teller- und dergleichen würf.
Feudel, Evangelistar
143, 4
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Noch sy inpurnen dy lucernen unde inseczen sy nicht under den scheffel, sundir uf den luchter uf daz sy luchten.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Blicke warf er [kung] stetlich dar | [...] | An die gelit me und me | Die da schriben kein im e | Und des luchters lichtis schin.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 554, 2
(
omd.
,
1434
):
VII czenen kannen und 1 eren luchter.
Gille u. a., M. Beheim
441, 85
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
du pist der guldin leuchter, der | im thempel Salamane | erlaucht mit siben lampen kler.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das vor vilen jaren ain freiherr von Zimbern dem closter ain guldinen leuchter [...] arbait, so im latein genennt würt candelabrum miri operis, zu eewiger gedechtnus geschenkt hab.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
auf jedem altar ist gestanden ain guldin creutz, [...], sechs schön silberin leichter, darauf sechs kertzen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
4, 10
(
tir.
,
1464
):
er hat geleücht als das liecht, das da prinnt auf dem leüchter mitten in dem tempel gottes.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
48, 5
;
119, 39
;
Jürges u. a., Waldecker Chron. ;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. ;
Küther, UB Frauensee
410, 4
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Lippert, UB Lübben 2, Einl.
54, 17
;
Müller, Welthandelsbr.
289, 5
;
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1605
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Hulsius
L iijr
;
Vgl. ferner s. v.  2.