leuchte,
die
;
-Ø/-n
.
– Gehäuft nrddt. / md. / nobd. Belege.
1.
›Lichtquelle (z. B. eine Wachskerze)‹; zumeist als pars pro toto für: ›Lampe, Laterne‹;
vgl.  2.
Phraseme:
die leuchte aleine tragen
›die Verantwortung allein übernehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
, , , , ,  1; vgl.:  1, (
das
12.
Syntagmen:
die l. bereiten / bessern / finden / machen / nemen, zu stücken schlagen
;
die l
. (Subj.) [wo]
hängen / scheinen
;
des hochmeisters l
.;
die brennende / grosse / hangende / verbrante l
.;
das liecht aller leuchten
(bezogen auf Christus).
Wortbildungen:
leuchtenmacher
(auch
-ä-
im Gw).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lucerna. Liechtstart leuchter lucern latern leuchte.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Unser herre Jhesu Crist, | Der liecht aller luchten ist.
Ders., Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
[han wir] die luhten burnende bereit.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 58, 9
(
rib.
,
1344
):
ever solen deselve meister kerzen genuͦch geven up ire kost in de [zwa] luͦchtin under den gedemen.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
so hait he ouch [...] gesatzt dat Marienbilde ind ein hangende luchte.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Szo eyne luchte up eyneme gulden luchtere schynende is.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
Tilman Weitmesser hat die lucht allein getragen, war ein from menschs.
vur jeder deur hink ein lucht mit brennenden kerzen.
Ebd. (
1594
):
das jeder burger [...] ein brennende lucht vur dem haus hangen gehat.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Ein alter Muͤller one Korn, | Ein Leuchtenmacher ohne Horn.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
hat man ettwan vill leuchten machen lassen, die man auch auß geben wolt in ettlich eckhäuser.
Brack (
Basel
1483
):
Candelabrum. leuͤuchter. oder kerstal.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ;
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
149, 31
;
ders., Gr. Ämterb.
186, 10
;
713, 22
;
Struck, Joh. Pfannstiel
183, 52
;
Hertel, Hall. Schöffenb. ;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 79
.
2.
›Leuchten, Glanz, Leuchtkraft; von einer Lichtquelle ausgehende Helligkeit‹; vielfach tropisch im Anschluß an 1 gebraucht, dann z. B.: ›abschreckendes Beispiel, Orientierungshilfe‹; ›lichthaft gedachte Seinsform (Christi)‹.
Phraseme:
jn. für eine leuchte in der nacht vorstellen
›jn. als Warnung, als abschreckendes Beispiel hinstellen‹; vgl.  23.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1,  1, (
der
1,  1, , ,  1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Also irouget her ouch sich, | Als her wir thuen danne, | Deme guten Johanne | Mit also liechter luchten | Daz her sunnen duchten | Sin von ebenglicher mugent.
Daz ist aber Got Jhesus Crist, | Der luchten alles liechtes ist.
Perez, Dietzin
2, 392, 16
(
Frankf.
1627
):
Jhr koͤnnet ewern Freunden billich fuͤr ein Leuchte in der Nacht vorgestellet werden / mit ewerm boͤsen vnnd verruchten Leben / daß sie nemblich eweren boͤsen Außgang betrachten.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Lylien sten in vuchte | In drierhande luchte, | Wiz, gel, bla, der varwen fin.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Dann das gebot ist in der nech | Ein leucht, und liecht ist das gesetz.
Klein, Oswald
106, 45
(
oobd.
,
1411
?):
Auffrüstigkliche wunne, sunne, | brunne, meines herzen feuchte, | leuchte deiner öglin klar | gar mich verzucket.