letzer,
lester,
Adj.;
als Komparativ zu rückgebildet.
in der Reihe
erer / erst / letzer
: ›später, später stattgefunden, später vollzogen; später in der Zeit liegend; letztgenannt‹; teils mit Tendenz zur Abwertung, dann: ›minder, eingeschränkt‹.
Phraseme:
unser frawen tag der letzere
›Fest der Geburt Mariae (8. Sept.)‹ gegenüber dem früher (am 15. August) liegenden Fest der Himmelfahrt Mariae.
Wortbildungen:
letzern
›zurücksetzen, abwerten, schmälern‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz wir der namen nicheinen | Weder grozeren noch cleynen, | Noch minneren noch meren, | Noch letzeren noch eren.
dine lezzeren werk | Schinet vor mir herren | Maniger den erren.
ir kein der drier | Ist mechtiger noch vrier | Noch gewaldiger noch herer, | Noch letzerer noch erer, | Wen die drie sint allentsamen | Ein war got.
Chron. Köln (
rib.
,
1374
):
in deme selven jaire quamen de denzer zu unser vrauwen dage der lester
(Mariä Geburt)
zu Collen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
128, 24, 2
(
schles.
,
1362
):
An dem Montage vor vnsir vrowen tag der Leczczirn Sprach Muschil Jode Tilkin roten an vm vumfczig marc schult.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
hernach die letzern 59 wochen gab man das gemelt prot iede wochen neur einen tag auß.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Die letzter kunst ist schier die best. | Lernt mich die letzter kunst allein!
Helm, a. a. O. ; ;
v. Keller, a. a. O. .