leser,
der
;–/-Ø
.Meist Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
leserin
leserlon
Belegblock:
das sie [...] das dritteil gewas von den obgenanten wingarten geben sullen, ane einchen leser- ader dregerlone.
mußt man einem leser am montag post Martini geben zu lohn 18 ₰.
Ebd.
261, 3
: da man anhub, zu lesen, gab man einem leser 4 schilling [...]; vndt man macht den lohn einem leser 12 ₰.
Bekere dein hant als der leser
[Var. 1475
weinleser2
–1518: ]
zuͦ dem kúbel. das des spitals volck, leͣser, herbst gesind, karrer, pfender vnd der meister ledig uber die bruͥgg faren.
wellich leser oder leserin puttner tretter nachsteer etc., [...] weinper verpergen.
Bastian u. a., Regensb. UB
446, 8
; 2.
›Rezipient eines Textes‹; zumeist in der Anrede oder mit sonstiger Bezugnahme durch den Autor, häufig innerhalb einer captatio benevolentiae; Vorwiegend späteres Frnhd.; meist bildungssprachliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
nachdem ein reguliertte vnnd wolgesetzte Rede oder Schrifft [...] den zuͦhoͤrer oder Leser bewegt.
Dem Christlichen leser. Gnad und fryde [...].
ich
[Luther]
gebe keyn ablaß meynen leßern und bitte got, das [...]. Und bitte dich, Christlicher leser, wöllest drauff sehen, Ich will dyr [...].
Vorrede des Teutschen Tranßlatoris, an den Läser. GVnstiger lieber Läser, Als [...].
Damit der Leser dieses verstehe / muß er wissen / daß [...].
Jch hoffe aber / es wird mir der guethertzige Leser / in betrachtung der kurtzen zeit etwas vbersehen oder bedencken / [...].
SIhe durch Gott / mein Leser / wer zum theyl die hewschrecken sind.
Bitte aber den guͤnstigen Leser / er wolle es dem Drucker zu gut halten / wenn [...].
Desshalben / lieber leser oder zuͦhoͤrer / euwer baider ungunst zuͦ vermeiden / hab ich mich [...] entschuldigen woͤllen.
Auß disem kan auch ain Christenlicher Leser wol vernemen / warum͂ [...].
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb. IX,
20
; M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Franck, a. a. O.
219, 1
; v. Birken. Erzh. Österreich ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
746, 20
; Voc. inc. teut.
o viijr
.3.
›Vorleser eines Textes‹; im einzelnen: ›Vorleser biblischer Schriften im Klosterrefektorium‹; ›Lektor im Dom‹; ›Erzähler‹; ›Lehrer‹; ›Archivar des Kammergerichtes‹; ›wiedertäuferischer Laienprediger‹; ›Person, die Gesetzestexte oder Urteile öffentlich verkündet bzw. Leseunkundigen vorliest‹; Wortbildungen:
leserin
Belegblock:
Des bit ich den lesere, | Swen her kumt in diz mere, | Daz her mit schonen witzen | [...] | Antweder her entrumen | Oder ober var den lumen.
Ego sol ein prediger und leser sein.
und illt [sy] denn in den refentar und satzt sich nebent die leserin und loset begirlich dem Gotz wort.
sechs redlich personen, deren zwo prothonotarii und zwo notarii und zwo leser des cammergerichts sein sollen.
Er
[Jesus]
wart ein kint, dar nach ein lesere, do er das buch nam vnd las in der synagoga. Er hatt alwegen lässer, die im die Biblen und kronicken lǎssend.
Laͤser / Der heyter vnd laut lißt. Recitator. Laͤser / ein knab oder diener der einem lißt. [...] Offentlicher Laͤser vnnd leerer. Professor.
Die leser hie zuͦ dem thom haben [...] etlich felden und ecker gehept.
Wann man in dem reuent izt so sol der kelnër besehen / daz chein tumult oder yemants anders stimm gehort werd / denn allain des leser.
verpeüt unser gnediger herr gar ernstlich das man die stuck der rechten und seiner pot als die verschriben seint in ietlichem pantäding fürlegen sollen mit ainem lëser, oder ob man das nit haben mëcht mit ainem vorsprëcher.
Luther, WA ;
Karnein, Salm. u. Morolf
451a, 5
; Laufs, a. a. O.
272, 18
; Wackernell, Adt. Passionssp. St. I,
97
;