lesen,
V., unr. abl.;
zum bedeutungsgeschichtlichen Zusammenhang zwischen lesen
1; 2 ›sammeln‹ und 3; 4; 5; 1.
›etw. systematisch (vom Boden) auflesen, sammeln; etw. pflücken‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (einen Behälter) auflesend füllen‹; speziell: ›etw. aussortieren, das Gute, Wertvolle auswählen‹; von Menschen: ›jn. auswählen; jn. um sich scharen; sich mit jm. treffen, sich versammeln; jn. auserwählen‹; von Vögeln: ›etw. aufpicken‹; offen zu 2.Phraseme:
(jm. die) federn lesen
›(jm.) schmeicheln‹; der jare an sich gelesen haben
›älter geworden sein‹; den kopf vol lesen
›sich vollfressen‹.Syntagmen:
sich zusammen l
. ›sich versammeln‹, etw.
(z. B. parteken / brot / holz / kraut / wurz, eine blume, den weizen, die raden
) l., etw. aus etw. l., etw. von etw
. (z. B. von den bäumen, von der erde
) l., jn.
(helden
) an sich l
.; (verschoben:) den korb vol lesen
.Belegblock:
daz al dî pfafheit, | dî indirt dâ zu Akirs was, | mit vroidin sich zusamne las.
Szo wollen sie nur die feddern geleßen haben unnd mit fuchsschwentzen ubirweddellt seyn.
die lieben Christen, Die gelesen sind aus dem Judischen volck.
Ein Bruͤderlin war seer demuͤtig / vnd hielt sich im Wald / vnd las Holtz zusamen.
du must kein mangel leiden / | Die broͤcklein nicht von bencken laͤsen.
Ebd.
123, 2484
: Die
[Hühner]
lehrt er from vnd heußlich wesen / | Die koͤrnlein von der Erden lesen. sy hatte der jaer an sich gelesen, | sy hatte die jogent over strebet.
Jr seit am guten ort gewesen | Und habt ewrn kropff gar voll gelesen.
Wiltu daz wir [...] lesin
[
samlenLang
1521: ;
aus gettenLuther
1545: ]
si zuͦ samene? Und her sprach: Nein, daz ir lichte icht zuͦ houfe lesinde di râten uz roufit vorsament mit en ouch den weisze. [Wilhelm Megerlein] hat auch recht, holz zwͦ lesen in afterslegen.
von den guͤtren ze Niderwile 3½ pfennig lespfennig.
zuͦ welchen zitten er ein jegklich krut oder wurtz [...] solle lesen vnd samnen.
lesen / Zusammen machen [...] Colligere.
Welcher biren, aichelin oder büechelin lißt, anderst dann es verkündet wirdt, soll [...].
Federn klauben / Federn lesen / Heüchlen unnd schmaichlen / umb genieß willen.
Di stoltzen held er an sich las, | Wie wol ez wer in fremdem lant.
Ain hand si mir im part vergass, | die langen har si darawss las.
Ain edler nam ward mir gelesen
[›ausgewählt‹];
wisskunte von Türkei. da ich nächt hab manng schöne plúem gelesen.
Quint, Eckharts Pred. ;
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
2, 15
; Schottenloher, Flugschrr.
64, 29
; Hauber, UB Heiligkr. ;
Alberus
gg iijr
; 2.
›etw. (die Frucht, den Ernteertrag) einbringen‹; zumeist: ›(Trauben im Weinberg) lesen‹; mit mehrfacher Verschiebung der Bezugsgröße: den wein / weingarten, die reben lesen
; im Unterschied zu 1 auf das von Menschenhand Gepflanzte bezogen; subst.: ›Ernteertrag‹; metonymisch: ›Zeit der Lese, Jahreszeit Herbst (auch als Abgabetermin relevant)‹; als Spezialisierung zu 1 auffaßbar.Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
etw.
(z. B. den weizen, die trauben, das obest von den bäumen
) l.
; verschoben: most / wein, reben, den weingarten l
.; subst.: das lesen inbringen
.Wortbildungen
lesassach
lesegeld
lesehafer
leseheller
lesgarbe
lespfennig
leselon
lesenschaffer
lesen(s)zeit
leset
leskernen
leskerner
lesstat
lestag
leswagen
Belegblock:
So werde wir gescheiden, | Die lieben von den leiden, | Als do man agaleize | Leset den schonen weize.
28 tn. czu koste unde czu lone den wingarten in deme hirbeste czu lesen.
Frauwen [...] von irer arbeit mit miste tragen, brechen, hefften, reben lesen [...] zehen heller.
Ins Franckenland kam ein Baier im herbst, den wein lesen zuͦ helffen.
Wir sagen Blumen / Opffel [...] abbrechen oder abnemmen / Aber nit Hopffen abbrechen / [...] / Also auch Wein oder Trauben lesen / vnd nicht abbrechen.
Im September lisset man wein in warmen landen.
daz man dries in deme iare phliet czu sampne, an lesegelde unn an snetegelde.
darnach sollen die genanten [...] leselon, tragelon, furlon, tretelon, hutelon, kelterlon, adder was von dem wyn koift inzubrengen [...] und usgeben.
eur weingart ist volpracht furbas. | ist chain lesen darinne.
Der kuster lat oͧch werden dem sigristen in dem Hove die lesgarbin, die ein ielicher buman [...] von alter gewonhet gen sol.
ze lesen die reben und den trottknechten XI.
so man anfacht zu leßen, soll ein jeder zu den keltern leßen.
,Warumb habt ir nit gelesen eẅren weingarten bisher?‘ Der ritter sprach: ,Er ist langst gelesen.‘ Der prister sprach: ,Er ist in chain weis gelesen, wann ich hab in yecz gesehen steen voller weintrawben.‘
davon man jaͤrleich gibt in dem lesen newͤn viertaill most.
[ob] das lesen destpas inbracht wurde.
Eß soll auch ein ieder den pergrechtmost alsbalt er gelösen vom weingahrten zu meines gnedigen herrn etc. keller [...] füehren.
den [weingarten] sulln si nicht lesen dieweil ain weingarten in irer huet ze lesen ist; und darnach sulln si das ze wissen tun dem lesenschaffer im perghof ob er in well lesen lassen fur das perkrecht.
wellich leser oder leserin puttner [...] weinper verpergen, es sei in lesassach in puttn in furtucher [...].
In verlesnen panthäding befindt sich das die gemain jährlichen lesenszeit ainem leswagen zue schicken schuldig.
Daz ist auch unser recht daz wir kaufen most in dem lezen unz auf sand Merten tag.
so hat der richter mit der gemain zu setzen ain lesstag.
Die hieter sollen [...] auf die lößkörner ihr aufmerken haben und dieselben nit lößkörnen lassen.
Vermerkt die ruegatt die ain richter [...] pald nach dem lesen reiten, besitzen und den pauern den eid vorhalten soll.
In diser weinzüerlei [...] haben zu lösenzeit die lösmaister [...] ir unterkomen und werden darin alle sachen zu dem lösen aufgehalten.
Den czehent sol man an aller staͤt vonn den ofnern nemen auff der leß stat.
3.
›(selbst) lesen, still, in Gedanken lesen; schriftlich fixierte Texte semantisch und kommunikativ erfassen (als individuelle kulturelle Fähigkeit)‹; davon in den meisten Belegen nicht trennbar: ›etw. (einen geschriebenen Text oder geschriebene Textteile, mit Bezugsgrößenverschiebung: ein Buch) rezipieren, etw. kognitiv auf- und wahrnehmen‹; mit besonderer Betonung des Inhalts: ›(einen Textinhalt) verstehen, erkennen; durch das Verstehen des Textes Einsicht in etw. bekommen, etw. erfahren; etw. erforschen, studieren‹; oft ütr.; subst.: ›Lektüre; gelesener Text‹.Phraseme
(in Urkunden): etw. sehen, hören oder lesen
.Syntagmen:
nicht l. können, nach dem buchstaben, nach dem sin l.
; etw.
(z. B. das buch / geheimnis / js. leiden, den brief / buchstaben, die copei / materie / tugend, schriften / verse, deutsch / latein, die evangelisten, St. Augustin
) l., etw. in etw.
(z. B. in dem ewangelio, in büchern / chroniken
) l., die tugent an jm. l., etw. von jm
. (z. B. von den märtyrern
) l., jm. etw. für laster l., den glauben an im selber l
. ›sich den Glauben durch Lesen aneignen‹, l., das
[Objektsatz]; innerlich / inwendig / recht / übel / wol l
.; subst.: des lesens fertig / läuftig sein, jn. auf lesen abrichten
; das deutsche lesen, das lesen
›die Lektüre‹ des ritters
, der verstand des lesens
.Wortbildungen:
lesbüchlein
lesebuchstabe
lesekunst
les(e)werk
lesewort
Belegblock:
Du / Liebe / lehrest jederman | [...] | wie er die schriften lesen kan.
gleich wie die Engel im Himmel das innere buch ihres Herzens lesen.
Ebd.
42, 12
: ist kundt vndt offenbar an den Gelerten, daß sie ihnen selber nimmermehr mögen den Glauben lesen.
Erkennen, das Christus ist der rechte Brieff, [...], darinnen wir lesen, Lernen in sehen.
di Juden, die do dy schriefft lasßen und verstanden, sein dennoch nicht zw im kumen.
Wer nu Christus leiden recht lesen wil.
es sind doch ja nicht Lesewort, [...], Sondern eitel Lebewort drinnen [jnn der ... schrifft].
Da hoͤrestu eine verstendliche rede, nach der Grammatica oder lesebuchstaben.
Wer aber des lesens leufftig und fertig ist, der leufft uber hin, fasset den synn, ungeacht, ob er etliche buchstaben oder wort nicht eigentlich ansihet, Ehe der ander ein wort buchstabet, hat er den gantzen brieff ausgelesen.
Wie wir auch selbst hoͤren vnd lesen / | Das Alexander des sinns gewesen / | Als er wolt bezwingen die Welt.
Och zo weys ew. gn. woͤl, das ich nicht selben schreiben noch leszen kan.
[Thonius] und ich schigkten einmal in die cantzley nach dem registrant und lassen die copei.
Men leist, dat hie vurmals ein man | zein dusenden den sege ane gewan.
Dauon wer geleret werden wil, der lese jnnerlichen jn dem obgenanten liecht.
ßo man lißet uberall, | das nymmandes vorsuchen sal | synen schepper!
[Wir] bekennen offinlich an dysim brıͤfe alle den, dyͤ in sehen hoͤrin adir lesin, daz [...].
Soͤlch Creutz billich zu preisen ist, | Doran man Gotts geheimnus list.
Nach dem ich von dem 5ten Jahr an / in dem ich allbereit lesen koͤnnen / durch stete lesung so Geist ⸗so Weltlicher Historien [...] erkand.
Man liset nit kainen puchstab, | das Kristus ye gelachet hab, [...] | [...] | der sin ist aber neuten | Zu mainen noch zu lesen nach | dem puchstaben dez gsanges.
Darumb sehe ein jeglicher, der do Doctor Martin Luthers bücher list, wie sein lehr so klar durchsichtig ist.
so ist die geschrift gar úbele zuͦ lesende
(›zu entziffern‹).
Dieweil nun [...] auch die materi lustig ist zuͦ lesen.
Dann ob sie gleich die kinder auff schreiben / rechnen und lesen wol abrichten [...].
Grammatica, die kunst recht vnd wol lesen / schreiben / reden oder außsprechen.
daß solche FangBrieffe / von vielen gelesen worden.
Wie die mit einandren strittend, daz fint man in dem lesen des wirdigen ritters Sant Wilhelms ouch hernach an disem buoch.
dis drie tugend die wir an únserm herren sollent lesen, den antwúrtent dri ander tugent die an der sele sont sin.
want er heisset in latinscher zungen in tellectus, want er inwendig list vnd merket.
lesen / eine Schrifft vbersehen.
etlich können die siben tagzeit nit petten noch singen noch lesen.
gedultigkait in leiden ist | grösser vil, als man da list.
das es die besten [...] stuck der Grammatic handelt. Naͤmlich den verstand der Buchstaben, des lesens vnd der Teütschen woͤrter.
Es ist [...] kau͂ ain werck od. creatur auf erden, die zugleich zu Gottes ehr [...] mehr gebraucht würdt, dan die lesekunst.
wiewol er nicht lesen oder verstehen kunte / was dessen Jnhalt seyn moͤchte.
für alles, das ich hör, sich, lis, | mit gütem herzen freust du mich.
ich thät, was ir mich hiesset – | und solt man mir’s ymmer für laster lesen!
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
455, 15
; Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
137
; Kollnig, Weist. Schriesh.
276, 25
; Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
18, 1
; Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
213, 3
; Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
7, 13
; v. Ingen, Zesen. Ged.
383, 11
; Valli, Baldemann
20
; Bell, G. Hager
117, 2, 21
; Thiele, Minner. II,
10, 28
; Morrall, Mandev. Reiseb.
161, 16
; Schorer, Sprach-Verd.
18, 22
; Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
88, 11
; dies., Imitatio Haller
89, 5
; Piirainen, Stadtr. Sillein
80b, 20
.4.
›etw. (einen Text) verlesen, (jm.) laut vorlesen, (jm.) etw. Geschriebenes vortragen, mitteilen‹; speziell auf die Aussprache bezogen: ›etw. laut artikulieren, prononzieren‹; rechtssprachlich: ›etw. öffentlich verkünden, etw. (z. B. ein Gesetz, eine Verordnung oder ein Urteil) durch die öffentliche Verkündigung rechtskräftig werden lassen‹; in der christlichen Liturgie: ›(Gottes Botschaft) verkünden, (die Messe) lesen, zelebrieren; gemeinschaftlich Kommunikation über / mit Gott halten‹; auch: ›meditativ rezitieren (über einen wichtigen biblischen Text oder eine Textpassage)‹.Phraseme:
jm. den rechten, einen harten / scharfen text lesen
›jn. scharf zur Rede stellen‹; jm. den kalender lesen
›jm. den Tod vorhersagen‹; jm. sein legend lesen
(Beleg s. v. 1), einer frauen die mette lesen
(obszön); grillen und possen lesen
.Syntagmen:
etw.
(z. B. den brief
[vielfach], eid, die gerechtigkeit / klage / messe, das evangelium / herkommen / urteil, geschichten / verse / worte
) l., etw. zu deutsch l., jm. etw.
(z. B. die regel, das buch
) l., etw. lesen hören, lesen hören, wie [...], etw. öffentlich l
.; von jm
. ›über jn.‹ / etw. l., von etw. l., wie [...]
; subst.: das lesen der kirche
›in der Kirche‹, das öffentliche lesen
; got mit lesen dienen
.Wortbildungen
lesbank
lese
lesehaus
lesekamer
lesestat
lesmesse
lesschule
Belegblock:
vil stifften, pfeyffen, lesen und singen [...]: dafur ist yhm [bose geist] nit leyde.
alle Christen haben gutt fug und recht, auß der heyligen schrifft tzu leßen und predigen.
Jch wil dir, Juncker Meuchler, den rechten text lesen.
Stephanus [...] den hohen priestern ein harten scharffen text lieset.
In daz [buͦch] han ich den sin gewant | Und wil dar uz ze dute lesen, | Daz mich nutze duncket wesen | Zu horen der gemeinschaft.
das gein nuwerong widder die heilige sacramenten, widder die gesang und lesen der kirchen, [...] ingefurt sollen werden.
ist uis sinen testament auch ain leismiss [...] fundeirt worden.
nach ihrem absterben gleich lassen lesen per nostros conventuales 300 leessmessen.
Lese hus stat’kamer lectoriu͂ é loc’ lege͂di.
so sal man ir
[ins Kloster eintretende Schwester]
dise regele lesen von anbeginne biz an daz ende. sollen irs hantwercks meistere diß buche alle fronfasten den gesellen gemeynlich in eyme gebode tun lesen.
Wir woͤllen auch das in allen sachen so in schrifften gehandelt werden / die ende vrteil in schrifften gegeben / vñ durch vnsern gerichtschryber gelesen sollen werden.
Fuͤhrt sie
[Vögel]
mit jm ins hauß hinein, | [...] | Da laß er jnen den Kalander, | Das jre keine wider kam. Da man das ewangelium laß, | nu horent, was der frauwen opffer waß.
Ich han von jugent auf gehöret lesen und gelernet, wie got alle ding beschaffen habe.
So die mutzettel zweymal offentlich gelesen sein worden.
weil das oͤ von vnns als ein e [...] gelesen wirdt.
so man armen lewten die lantpucher list.
Nun wil ich [...] | [...] | Der Frauen heut die Metten lesen
(hier obszön).
wenn sie [...] grillen vnd bossen lesen hören.
lespankch [...] Canellus [...] in singulari est locus altus in templis, in quo stans prespiter indicit subditis agenda.
Wenne dvͥ hoͤrest old lisest daz ewig wort vnd die sel mit ein ander reden, so solt dvͥ nvͥt liplich stim old liplich bilde bilden.
Laͤsen vnd buͦchstaben außspraͤchen [...]. Das offentlich Laͤsen vnnd profitieren. Professio.
also leß der richter od’ laß lesen den proff.
denn lobest / und dankest du got / mit werken. wenn du mit singen unnd lesen gott dienest.
Grave Friderrich lass den brief, das die umbstender das alles hören mögten.
Die weil ich pey der werlt waz, | Ee ich der chlosen regel laz
(hier wohl: ›das Klostergelübde ablegen‹).
[soll]
in aines ieden freien willen steen was er nach seinem vermugen singen, lesen oder begenknus halten laßen well. Darumb pit ich in Christo Jhesu alle die, die es lesen oder hören lesen.
Redlich, a. a. O.
1, 273, 35
; Weingart u. a., Seelb. Rhodt
1, 15
; Küther, UB Frauensee
114, 9
; Mon. Boica, NF.
2, 1, 25, 19
; Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 289, 18
; Moscouia
D 2v, 38
; Schmitt, Ordo rerum
133, 21
; Voc. Teut.-Lat.
dd vijv
; Rot
345
; 5.
›etw. lehren; jn. unterrichten; jm. etw. vortragen, erklären, erläutern (zumeist vom lehrenden Vortrag bzw. einer akademischen Vorlesung)‹.Wortbildungen:
˹lesbank
lesstul
leshaus
lesrok
lesstube
Belegblock:
Als sente Johannes drabe las: | ,In dem beginne waz daz wort‘.
die sint mit umbgegangen in der kirch lessrock und kappen.
Die wisen arzede alle lesen, | daz der siche si genesen, | so er slafen moge wol.
dy [maister] salche ding fur geben | Mit lesen und mit tispotiern | und auch dar zu mit argubirn.
Pulpitum [...] lespanck [...] Pulpitum, analogium, ambo /-onis significant tabulam eleuatam, super quam libris alte positis quod scriptum est legitur clara voce.
lesstube / f. Auditoire [...] Auditorium. [...] leßstul / m. Chaire de professeur, Cathedra.
All maister uns das lesen | aus der vil hailgen schrifft, | das kainer müg genesen, | wer inn der sünde gifft.
[Jupiter] macht die vrein künst, die darnach wurden ze Athenis gelesen.
Ain weib ward pabst [...]. Darnach cham si gen Röm und lazz da manige grosse chunst. Ander maister, schuͤler und phaffen horten ir leczen, und was ze Röm die weil dhain maister, der alz maisterleich hiet gelesen.
so sind doch sunderleich syben [versüechung], [...] dye der hoch gelertt mayster Hainreich von Hässen hye cze Wienn hat gelesen.