leithaus,
(volksetymologisch:)
leuthaus
(dies seltener),
das
;
–/-er
+ Uml.;
Bestimmungswort zu
mhd.
lît
›Obstwein‹
().
›Schenke, Wirtshaus‹; zu  8d.
Oobd. und (seltener) omd.; Rechts- und Wirtschaftstexte sowie (seltener) Texte religiösen oder didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  1.
Syntagmen:
das l. meiden, ein l. (im hause) haben; in das l. gehen, im l. wund werden, unzucht treiben, sich im l. versitzen, in einem l. eine wer zucken, eine wer in das l. tragen; das offene l
.
Wortbildungen
leithäuser
›Schankwirt‹ (dazu bdv.: , ),
leithausknabe
.

Belegblock:

Werbow, M. v. Amberg. Gew.
227
(
omd.
/
oobd.
,
v. 1382
):
Auch schol nyemand an den heyligen tagen yn chain leithaws gen.
Ermisch, UB Chemnitz (
osächs.
,
1399
):
des sal der pharer kein lithus haben noch kein bir noch wyn schenken yn syner pharre.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
93, 4
(
nobd.
,
1381
):
daz sie gar ubel von Got gesworn haben und haben in den leutheusern [...] vil unzuht getriben.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Er vand, [...] daz die priester nicht in das leithaus gen süllen und in iren hêusêrn leithêuser auch nicht haben.
Niewöhner, Teichner
86, 82
(
moobd.
,
1360
/
70
):
ez spricht offt ein leithauser, | er hab an einer mezz genueg.
Ebd.
355, 66
:
in twingt nieman zuͦ der hell | noch hin auf zu den himel gaben | recht als einen leithaus chnaben: den betwingt nieman dar zu | daz er sich verbuesten tuͦ.
Ebd.
377, 23
:
man vint nyndert an chainer stat | von chainem leithauser geschriben, | waz er frumchait hab getriben.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 214, 35
(
moobd.
,
1383
):
vnd hiet der vorgenant guͤt val behabt [...] in dem margtt in offen lawthawsern vnd er mocht ir nicht verchauffen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1500
):
So ainer in ainem leithaus zugkt hagken oder ander wern.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Daz um di stat ein meil chain leithaus schol sein.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
336, 16
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
ob sich hie ein man versezz in einem leithaws vnd ob im sein chnecht ein verpotenne wer praͤcht, die sol er lazzen an der nachsten herwerig oder an dem nachsten leithaws.
Piirainen, Stadtr. Sillein
160b, 1
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
daz in dem leithaus oder an dem marchte [...] einer wirt wunt.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Auer, Stadtr. München ;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
134, 39
;
135, 1
;
Herzog, Landsh. UB
505, 15
;
Winter, a. a. O. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 121, 5
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Mollay, Ofner Stadtr.
189, 2
;
Schmitt, Ordo rerum
70, 7
;
193, 1
;
Voc. inc. teut.
gg ijv
;
o iiijr
;
o vijr
;