1
leite,
die
;
–/-n
;
zu
leiten
, vgl. den etymologischen Hinweis unter 4.
1.
s.  2.
2.
›Leitung, Führung e. P.‹;
vgl.  47.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
An der selbin reite | in wundirlîchir leite | quam ein der brûdre, knabe | von Littouwin her abe.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 8, 9
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
solch leite sol leiten recht.
3.
›Gebot, Aufforderung‹.

Belegblock:

Jellinek, Friedr. v. Schwaben
541
(
schwäb.
, Hs.
1478
):
So solt du an der selben stund | Mit den zwain junckfräwen | Den selben fursten nit me schäwen, | Weder umb laid noch umb gebett.
Ebd.
2978
:
Der got der uß dem paradyß | Verstieß Adam und Eva von der wollustigkait | Umb das bot und lait | Das an dem apffel úbergangen was.
4.
›Fuhre (im eigenen Belegmaterial die zu transportierende Masse, laut auch die Tätigkeit); genormte Wagenladung (meist bezogen auf Holz, Heu)‹; auch die oobd. Belege zeigen
-ei-
(statt zu erwartendem
-ai-
); möglicherweise liegt Beeinflussung von
2
vor, in diesem Fall können einzelne Belege als ›Hang (Waldhang)‹ gelesen wurden.
Phraseme:
ze leite faren
›die Gotthardroute nach einer bestimmten Fahrordnung benutzen‹ ().
Wortbildungen:
leitebuch
(a. 1649) ›Register über die Leistungen an Holzfuhren‹,
leitkarre
›Karren für den Holztransport‹,
leitros
(nicht sicher entscheidbar, ob hierher oder zu mhd.
lîden
›gehen‹ [], frnhd. *
leiden
; für ersteres spräche
onerarius
, für letzteres
dextrarius
, dann müßte
leidros
›rechts gehendes Pferd, Handpferd‹ angesetzt werden).

Belegblock:

Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
noch bleben etliche leyten uff deme felde steen, das man dy nicht uss brenge konde.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 64, 1
(
schwäb.
,
1430
/
31
):
14 lb. von den laitkarren und fronern, die murstain, santstain und sand fürten.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
270, 3
(
noobd.
,
1339
):
[der Hellhof] gilt zwen und fuͤnftzich metzen rokken [...] und zwo leitten holtzs.
Adrian, Saelden Hort
272
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
der czehendt im Brúl [...] ertregt 1 schober oder 1 leyt heẃes.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1486
):
ob der pharr wolt verkaufen ain leiten holz, so soll der pharr die selb leiten holz di holden anvailen drei virzehen tag vor.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
309, 16
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
czw der pastuben gehört ein leitten holcz gelegen zw nachst der Hannenaw.
Rechn. Kronstadt
3, 116, 20
(
siebenb.
,
1541
):
1 equus dextrarius vulgo Leÿd Rosz
auf 33 Tage,
fl. 21.
Ebd.
3, 167, 13
:
1 equus onerarius vulgo leyd Rosz.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
181, 12
;
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 71, 21
;
247, 17
;
Winter, Nöst. Weist. ;
Rechn. Kronstadt
2, 88, 15
;
Vorarlb. Wb.
2, 268
.
5.
›Transportfaß‹.
Wortbildungen:
leitfas
›Behälter verschiedener Zwecksetzung‹ (Beeinflussung durch mhd.
lîtvaz
nicht auszuschließen),
leitschaf
›gelochtes Schwimmgefäß für Fische‹ (s. den Kommentar zu
leitschif
).

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1550
):
Die gertner sollen haben und halten sechtzehen eymer [...] und halten acht laydfaß mit iren karren und pferden und sollen aus inen ordnen acht person, die den laydfasßen helffen wasßer schepffen.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
194, 6
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
es wart auch vil weins derzeit in leytfaßen und in großen kufen behalten gebrechligkeit der faß [halber].
Voc. Teut.-Lat.
s jr
(
Nürnb.
1482
):
Laytfaß. oneferu͂ scz vas qd’ aptu͂ natu͂ e͂ ad deferendu͂ vinum.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 642
, Anm. (
schwäb.
,
1559
):
wo ainem pottmaister arkwönig fisch angezaigt wurden, es wäre in weyeren, gruoben, laitschöfferen [...] alsdann soll [...].
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1453
):
dass all furer [...] auch halb fudrig und halb dreiling laidt haben und furn mit gebrannter mass.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 16. Jh.
):
kumbt die frucht ee abweg in die lait und daß hinter thail da das vorder gestanten ist, so ist er hinkomben.
Müller, Stadtr. Ravensb.
222, 24
;
Winter, a. a. O. ; ;
6.
›Durchgang im Gebirge‹.

Belegblock:

Schib, H. Stockar
48, 29
(
halem.
,
1519
):
ritten wir von Bason zu der liatteren und durch die kluss.