leidigen,
V.
1.
›jn. physisch oder psychisch verletzen, jn. schädigen, kränken, beleidigen, jm. Schmach antun; mit jm. schimpfen; etw. beschädigen, e. S. (z. B. der Tugend) Abbruch tun; (Tiere) quälen‹; Phraseme:
jn. mit worten oder werken leidigen, jn. an leib oder gut leidigen
.Bedeutungsverwandte:
10; 11; 14; 15, 1; 3, 4, 1; 2; 3, 1; 2; 4; 5, 1
1; 3; 4; 7, 2; 4, 1, , 2, , 1; 5, 2, , , , , .Syntagmen:
jn.
(z. B. got, Jesum, eine kröte, einen juden, den fronboten / rat, die mutter / tochter, die tugend, das hirn
) l., jn. an etw.
(z. B. an seinem leichnam, seiner ere / sele, seinem gut / land / lob
), mit der rede l.; jn. auswendig / tödlich l
.Wortbildungen:
leidiger
Belegblock:
Gotes trute, | Die dise tummen lute | Diser werlde leidigeten, | Vorsmaten und vreidigeten.
wer dem gantzen rade [...] angriffe an ir lip oder an ir gut oder sie leidegete mit worten oder mit werken.
daz iman keinen Juden leidegete oder ime it dede. daz sal er arnen [...]. wolde sî iman oder ir huser stuͦrmen und sie leidegen, daz [...].
darumbe daz er hern Herman [...] gelaidigt und geuneret hat.
gar luczel und wenig wirstu achten [...], was dich außwendig leydigt, wenn du also von ganczem herczen dich ubest mit der innern belaydigung.
daz er nymer totlich laidiget got oder seinen nachsten.
Die knecht sollenn [...] den nochrichter von Badenn [...] nit laydigen, weder mit wortenn noch werken.
[joseph] wolt sy [maria] nit leidigen
[
rügenLuther
1545: ]
er wolt sy haimlich lassen. bet vmb die die eúch laidigent
[
beleidigenLuther
1545: ].
Daz tier bedäut die läut, die sich gar sêr fürhtent vor irn laidigærn und durchæhtern.
wann in niemand so ser mocht erczurnen, daz er an leib oder an guͦt yemand zornichleich hiet gelaidigt.
das sey pillich, das der gelaydigt sich rechen mug wider denselben wascha.
ain geschwulst, das dann das hiern laidigt.
Wer ew laidigt, der laidigt mich selber.
das ich got den vater swerleich mit meinen snoden sünden gelaydigt [hette].
das ein yetzleich vntugent oder todsündt laydigt, versert vnd verbundet ein yetzleich tugent.
suͤlt ir nyemant, weder an leib noch an guͦt, laydigen noch beswaͤrn.
das an den enden, do dann das valwild sein wonung hat, mit dhainem gejaid oder gericht, snuer und parm gelaidigt, vertriben oder gejagt werde.
Du sölt dir vil lieber aus erwellen, das die gancz welt wider dich wër, wand das du Jesum laidigen pist.
Köbler, Ref. Wormbs
337, 19
; Gerhardt, Meister v. Prag
8, 14
; Gille u. a., M. Beheim
86, 82
; Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
55, 40
; Chron. baier. Städte.
404, 22
; Wackernell, H. v. Montfort ;
ders., Imitatio Haller
100, 7
; Voc. inc. teut.
o iijr
.2.
›jn. in seinen Rechten einschränken; jm. wirtschaftlichen Schaden zufügen; jn. gerichtlich belangen‹; Spezialisierung zu 1.Vorw. Rechts- und Wirtschaftstexte.
Belegblock:
das sie daran niemand [...] an allen iren und des ordens undersessen, gutern und luten, nicht bekümmern, hindern, beschedigen, leidigen ader irren solle.
das wir unser hewser bemannen, nicht in massen das wir dovon imande vormeynen zcu leidigen.
wir wollen und sollen auch die obgenanten gebetten personen [...] nit argwelgen leidegen oder dringen, sunder wir [...] wollen sie dabi hanthaben schuern und schermen. und wer ez sache, daz sie iemants dar umb nu [...] bedetigen argwilgen leidigen engen odir dringen wurde.
das sy die obgenanten by iren gnaden und fryheiten [...] ungeirret bliben lassen, und sy ouch von der obgenanten acht wegen furbassmere nit miden, angrifen, leydigen, bekummern oder betruben sollen.
das ir dieselben von R. von [...] echte wegen weder laidiget, angreiffet, noch beschediget mit deheinen sachen.
daz si den vorgenanten probst vnd daz gotzhuse [...] mit nihte besweren vnd oͤch niht gestatten, daz si darvͦber von ieman gelaidigt oder bekrenchet werden.
ob yemant, [...], den obgenanten abbt vnd daz conuent an iren brıͤefen [...] irren, laidigen oder beswaren wolt.