leichtsinnig,
Adj.
1.
›wohlgemut, unbekümmert, unbeschwert‹;
zu (Adj.) 4.
Bedeutungsverwandte:
, , , , ,  5, .
Wortbildungen
leichtsinnigkeit
1 ›Fröhlichkeit, Unbeschwertheit‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Da were nicht wunder, das für solcher sünde die Sonn schwartz würd. Aber sie sind so sicher, leychtsinnig und on alle sorg
(offen zu 2).
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Letus. froͤlich freudig frumuͤtig wunsam frisch leichtsinnig leichts gemuͤts.
v. Groote, Wierstraat. Bel. Neuß vor (
Köln
1497
):
Wie die Burgonschen vpbraechen entgheyn keysers heir vnd troestlich ind lijchtsynnich mit den traeffen.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Froͤlich. Lustig / freudig / leichtsinnig / guter dinge / freuden voll / in allen freuden schwebend.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Doch er alzeit gar frolich sang | Und het ain leichtsinigen muet, | Als ob er het ser groses guet.
Maaler (
Zürich
1561
):
Muͦtig vnnd Leichtsinnig seyn. Communi animo esse, leui. [...] Leichtsinnigkeit (die) Erleychterung vnnd ringerung deß muͦts. Remissio animorum.
Leychtsinnig. Lætus, Hilaris. Nur seye man yetz Leychtsinnig vnnd one sorg / Habe man kein vnmuͦt nit / Lassend nur voͤgele sorgen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
303
(
Genf
1636
):
leichtsinnig / lustig / Frewdig [...] leichtsinnigkeit / Froͤlichkeit.
Jörg, Salat. Reformationschr.
575, 1
.
2.
›unvorsichtig, unbedacht, leichtfertig; unbeständig, wankelmütig‹;
vgl. (Adj.) 56.
Bedeutungsverwandte:
 3, .
Wortbildungen
leichtsinnigkeit
2 ›Unvorsichtigkeit, Unbedachtheit‹ (dazu bdv.: ; vgl.  2,  3).

Belegblock:

Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
229a, 13
(
Frankf./M.
1649
):
daß man in diesem so gefaͤhrlichen HexenProsess / eine sonderbare extraordinari Beysorge / vnd Vorsichtigkeit gebrauchen muͤsse / damit man sich nicht etwan durch Leichtsinnigkeit in haͤndel stuͤrtze.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
303
(
Genf
1636
):
leichtsinnig / Leichtfaͤrtig / Vnachtsam.
Schorer, Sprachposaun
4, 13
(o. O.
1648
):
welches gemeiniglich aus geiler Verwirrung einer reinen Sprach vnd Vermengung guter und boͤser / leichtsinniger vnd standhaffter / trewer vnd falscher Meynung vnnd Erbarkeit her zu ruͦhren pflegt.
Ebd.
4, 17
:
Jtzo aber von der leichtfertigen Leichtsinnigkeit / vnd sehr tieff beklaglichen Sprach-Verfaͤlschung etwas anzudeuten.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
warum wilst du dir so leichtsinnig abschneiden den Lebensfaden.