leibzucht,
die
.
– Norddt. / md.
1.
›Lebensunterhalt, Versorgung mit Nahrung, Kleidung usw.‹; offen zu 2.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
Illi serviam viro, ut corpus meum humiliam, non edam cras panem, eim herrn sack eintragen, quod dici potest ein leibs zucht.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
dairumb syn wyr gantz plichtich [...] tzo danckberkeyt vnsern vurfaren [...] die vns vurgewunnen haue͂ mit sorge vnd arbeyt vnser lijffzucht.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1465
):
Up sulche [...] clage, [...] antreffende dat smelzen ind donrekruitmaichen, Cristgin in dem erve, dairan he sijne lijfzucht hait [...].
2.
›lebenslängliches Nutzungsrecht an einem Gut; Recht auf eine Leibrente, die aus dem Nutzungsrecht ensteht; häufig Rentenanspruch von Witwen‹; Spezialisierung zu 1.
Rechts-und Wirtschaftstexte, vereinzelt Chroniken.
Zur Sache:
Hrg
2, 1805
.
Bedeutungsverwandte:
 1, , ; vgl. (
die
3.
Wortbildungen:
leibzuchtbrief
›Urkunde über einen Rentenanspruch‹,
leibzüchter
,
leibzüchterin
(14. Jh.),
leibzüchtiger
(a. 1573) ›Inhaber eines Nutzungsrechtes bzw. Empfänger einer Leibrente‹,
leibzüchtigerweise
(a. 1577),
leibzuchtrente
›ausgezahlte Rente‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Los propter nuptias. Widem widerlegung widumb leybzucht.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Die Leibzucht vnd vnterhalt, So ich deiner Fraw Mutter gemacht, Soltu jhr halten.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1430
):
[Auch sollen wir dieses Erbe nicht]
sonder wissen [...] der vurs. heren verlaissen noch verlenen zo erve noch zo lijftzucht.
Ebd. (
1456
):
Wir [...] bekunden, dat wir [...] verkouft ind erlaissen hayn .... Wilhelm Koenynck [...] zo yrre beyder lijffzucht up unse huys ind hoifstat.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
unde die gemeine [...] regirten di stat nach irme sinne [...] unde engaben nimanne keine lipzucht. So was wol, daz in geburte alle jar zu geben, bi funf dusent gulden geldes lipzuchtrente.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
so hat man in den obgeschrieben 6 jaren etlichen personen ire gulte verandert, eins teils losungsgulte zu lipgeding gemacht und herwiderumb einsteils lipzucht zu widerkaufsgulten verandert.
Köbler, Ref. Wormbs
310, 28
(
Worms
1499
):
Wann [...] sich begebe der fall des hinder oder widerfals. so soll es steen in wilkor [...] des bysitzers od’ lypzuchters od’ syner erben das zubracht guͦt [...] denen der widerfall gepürt wider zuzustellen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
90, 29
(
thür.
,
1474
):
Hat der woltuchtige Hanß Koppe dy genanten Angneß, syne eliche wertinnen, met allen synen guttern [...] belipgedingen laßin, als des dy copie des lipczuchtbriffs [...] ußwieset.
Ebd.
122, 3
:
daz ir eyne lipczucht in Conrad von Greffindorffs, yres mannes, guttern uff zcehen schog, nach synem tode zcu habin [...] beteydinget weren.
Hertel, Hall. Schöffenb. (
osächs.
, zu
1454
):
Hans Waltheym [...] hat gegebin Dorothean, syner elichen husfrowen, syn eygen [...] nach syme tode zcu eyner rechten lipczucht.
Hertel, UB Magdeb. ;
Hilliger, a. a. O. ;
Köbler, Ref. Wormbs
310, 22
;
Küther, UB Frauensee
361, 4
;
Hertel, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.  24,  10.