1
leiben II
V.;
›etw. übrig lassen, (jm.) etw. belassen, etw. sein lassen, was es ist; jn. auslassen, übergehen‹.
Phraseme:
jm. weder haut noch har leiben
.Belegblock:
di brûdir abir in vreise | stiftin eine reise | zu Pogezenin in daz lant | und daz mit creftigir hant | hernde durchtreibitin | und ôt dâ nicht leibitin | noch habe noch gebuide.
Vil sere er [lewe] zagil weibete | Nindert er einen leibete, | Er enstreichte sich an in | Vil vrolich.
[die Gothen] fuͦrent do herwiderumb gein Rome, und was sü dovor geleibet hettent, das noment sü do für sich.
Diß ist des gaistes art, | Das er [...] | [...] | blüt und flaisch nit lieb wil han. | Wa sin úbrig wäre, | Das wär dem gaist vast unmäre. | Er laibt in weder weltlich er noch güt.
[Die armen] Die alle ding durch in hand gelan | [...] | Das si tætind daz ewangeli erfüllen; | Und hand in selber gelaipt nütz.
Man hœrt och über grafen und frigen | Ir arm lüt clagen und schrigen, | Si beschätzends als gar | Und laibend in weder hutt noch har.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 48, 28
;