leckerei,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Leckerei, wohlschmeckendes Gericht‹; zu (Adj.).

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
die lange nase myn | Wart mir von dem vader myn, | Das ich da mit solde fischen, | Zu smacken zu der leckerien ufftischen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
28, 31
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Das lant [...] ist [...] vol getreydis [...] und czumole mulbern und allir leckeryge.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si kunnen sich machen krumppffen und gel | Und susz vil ander lekri.
Der koch hat vil gniesz und lekri an im.
2.
›Gefräßigkeit‹; ütr.: ›Lasterhaftigkeit, Lüsternheit; Niedertracht; Betrügerei, Schelmerei‹; vgl. (
der
).
Phraseme:
trunkenheit / trunkenschaft und leckerei; jm. kein leckerei zu viel sein
.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
(eine) l. anfangen / machen / treiben / verdecken; jm. l. geschehen, die l. ein ende haben; mit l. umgehen; der l. vol / genug sein; die grosse l.; brunne der l.; doctor in der l
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Crapula. Schleck leckerey schlam schlemmerey presserey.
Luther, WA (
1529
):
sie haben damit den segen Gottes und gemein gebet holen wollen und nicht ein lecherey odder heidenisch affenspiel treiben.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
938
(
rib.
,
1444
):
Ir moist soberlich drincken ind essen, | [...] | Mit drunckenschaff ind leckeryen wert yr mynre quijt.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
die sache ist umb leckerie, | Die da hait zweyfaldige scie: | Daz ist die eine von versuchen | Und die ander von uberigem bosen fluchen.
Ich bin Venus, davon du vor hast gehort auch | Reden mit frauwe Leckeryen, | Die dich an dyme halse leret meisteryen.
Rueff, Rhein. Ostersp.
1668
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
dick und vil ist mir gescheen | schalckheit, leckery und boßheit groß.
Bobertag, Eulensp. (
Straßb.
1515
):
Ich bin vberladen gewesen mit eim schalck, ich wont es wer ein doctor in der artzney, so ist es ein doctor in der leckery.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
So gefelt mir wol, das alle Boßheit und Leckerei und Muͦtwil bald ein End hat.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si [narren] turrend den lüten die warhait sagen, | [...] | Und susz vil grosser lekri.
Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
christlich ewangelisch lere ist ein gespoͤt by inen geachtet als ein brunn der vngehorsam vnd aller laͤckery.
v. Bunge, Livl. UB
865, 27
;
Meijboom, a. a. O.
4182
;
10297
;
Bömer, a. a. O. ;
Bolte, a. a. O. ; ; ; ;
Fuchs, Murner. Geuchmat
4867
;
Voc. Teut.-Lat.
e iijr
;
s iiijv
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 353
.
3.
s.
1
 1.