lautere,
läutere,
die
.
1.
s. (Adj.) 3.
2.
›Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit‹;
vgl. (Adj.) 7.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
waz dem menschen an lútri des gebettes abe gat, daz gat ime uf an widerwertikeit des lidendes.
3.
›Lauterkeit, Reinheit, Unschuld, Unbeflecktheit im moraltheologischen Sinne‹;
vgl. (Adj.) 8.

Belegblock:

Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz hertze daz rain ist, daz daz in siner lutri belibe und lutrer werde, daz beschit mit zwain dingen: mit vermiden und mit tuͤnne.
4.
›vollkommene Reinheit, Vollkommenheit (von Gott, Christus)‹;
vgl. (Adj.) 9.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz bezeichent die vollen | Luttere siner unschuldikeit, | Do Crist die marter durch uns leit.
die luttre der gotheit | Schein durch daz vleischinne cleit | Sunder aller sunden vlec.
Helm, a. a. O. .
5.
›Unverfälschtheit (des Evangeliums); Klarheit, Lesbarkeit‹;
vgl. (Adj.) 13.

Belegblock:

Hubert, Straßb. lit. Ordn. (
Straßb.
,
1534
):
welche [lieder] die leutere des h. evangeli betruͤben vnd verunreinen würden.
UB Zug
1889, 6
(
halem.
,
1506
):
[da dieser Gültbrief]
an lúttrÿ unnd klarÿ der gschrifftt mangel, das er sorg, das er inn kurtzenn jarenn númann moͤchtt gantz [...] gelaͤsen werdenn.