1
laute,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
lûte
›Laute‹
(), dies aus
ital.
liuto
(, 431).
›Laute, Musikinstrument (aus Saitenträger und Resonanzkörper mit parallel zur Decke des Resonanzbodens liegender Saitenebene)‹; im Orientierungsfeld mit anderen Musikinstrumenten wie  1,  1, , ;
vgl. (
der
1.
Phraseme
jm.
(im Beleg:
der hure
)
auf der lauten schlagen
(obszön);
jn. über die lauten schlagen
›jm. einen Schlag auf den Kopf verpassen‹;
(jm.) die laute auf den / dem rücken schlagen
›jn. prügeln‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
die l. machen / schlagen / spielen; auf der l. lernen / spielen; jn. auf der l. leren; unbezogene l.
Wortbildungen
lautenbauch
(dazu bdv.: , , , ),
lautengeiger
(dazu bdv.: ),
lautenist
(dazu bdv.: ),
lautenklang
(M. 16. Jh.),
lautenkrage
›Fingerbrett‹,
lautenlied
,
lautenmacher
,
lautensak
(dazu bdv.: ),
lautenschule
,
lautenspiel
,
lautenwirbel
›Plektron, Blättchen, mit dem die Saiten eines Zupfinstrumentes angeschlagen werden‹ (dazu bdv.:
1
 7).

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1403
):
15½ scot dem blynden spilmanne mit der luten zu Grebin geschankt.
v. Ingen, Zesen. Rosenw.
43, 34
(
Hamburg
1642
):
Wann die Lind’ am stoͤltzten gruͤnt / | Recht sie dann zur Lauten dient.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vorax. Fraas fräßling schlecker schleckmaul lautenbauch schlauch schlemmer.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
[Geist] spielet auff einem Pandor oder Lauten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
48, 138
(
Magdeb.
1608
):
[Frösche]
Singn auch jhr vielstimmige Reyen / | Jn Pfeiffen / Zithern / Lauten / Geygen.
Ebd.
138, 2953
:
Der Esell wil die lauten schlagen / | Weiß doch nicht zu fassen den Kragen.
Spanier, Murner. Schelmenz.
2, 23
(
Frankf.
1512
):
Der ander [kan] dich bey der nasen fieren, | Quid est figuris vff der luten.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
O liebe Napperin [...]; ir habt [...] glatte arm wie ein lautten-kragen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
103, 1
(
Frankf./M.
1568
):
Der Lautenmacher. Gut Lauten hab ich lang gemacht | Auß Taͤnnenholtz [...] | [...] | Darnach mit Saiten vberzogn / | Und angestimmt mit suͤssem Klang.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
22, 22
(
Frankf./M.
1626
):
Ich will suͤß spielen her auff vnbezogner Lauten.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
177, 388
(
osächs.
,
1607
):
Ihr Instrumentisten, | Lauten-Geÿger vnd harffenisten, | [...] | Stimmet euer Instrument.
Schein, NA
2/1, 12a, 1
(
Leipzig
1627
):
worbey auch sonderlich / mit darzu gehoͤrigen Vberzeichungen / fuͤr die Organisten / Instrumentisten vnd Lautenisten / ec. auff den General-Baß gesehen worden.
Voc. Teut.-Lat.
s iiijr
(
Nürnb.
1482
):
Laut. ein seytenspil. luta.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Das ich nit darff hoffiren gan | Mit lauten noch mit geigen.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Viel thut man zu der stadt auß-jagen | Und die lauten auff den ruck schlagen.
Ebd. (
1533
):
ich wils dem richter klagen, | Der lest dirt lauten auffm ruckn schlagen.
Hulsius
F iijr
(
Nürnb.
1596
):
Geyge / Laute.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Laute. [...] Es ist ein leeres Holtz erfuͤllt mit holdem Klang / der Hals geziert mit Saͤiten kan ein Hand geleiten zu singen.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
O Junckfraw adelheit mit der luten, | Ich bring euch alle nüwe statuten.
Koller, Ref. Siegmunds (
um 1448
/
52
):
[unschamhafftige hunde] haben liep [...] luten- und seytenspyel in iren wirtschaffen.
Bächtold, N. Manuel. Todt.,
4, 14
(
halem.
,
1514
/
22
):
Die luten schlach ich [tod] süess und fin, | Herr bischof, tanzend mit mir hin!
Maaler (
Zürich
1561
):
Lautenlieder / Verß oder lieder auff seitenspil zůschlahen. [...] Lautenschůl. Ludus fidicinius.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
2, 17, 24
(
Luzern
1526
):
Wen aber Vlrich Zwingly zů Baden erschinen were, wer wolt mitler zeit seiner eelichen hůren vff der lauten han geschlagen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
299
(
Genf
1636
):
Lautenist / lautenschlaͤger / m.
Bremer, Voc. opt.
35049
(
schwäb.
,
1436
):
lutenwirbel [...] staffel.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
um 1542
):
meines vatters eyne ist ein kynstler gewesenn ein schener reisner und ein luttenist.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ist er [...] mit zwaien seinen dienern, aim alten, weisen [...] vom adl [...] und aim lautinisten, [...] (ist auch ain barbierer [...] gewest und so fürträffenlich in saitenspiln, bevorab aber auf der lauten).
Der war aber nit unbehendt, schlueg den Reischacher mit seiner hellenbarten über die lauten, das er am satel hieng.
Schmitt, Ordo rerum
218, 20
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
taschenvalde [...] sak czu der lautten [...] lawtten sakch oder taschsenvach.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6762
;
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. ;
Schein, NA
7, 11b, 10
;
Gille u. a., M. Beheim
324, 30
;
Barack, Zim. Chron. f.;
Mollay, H. Kottanerin
32, 2
;
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
625
;
1754
;
Schmitt, Ordo rerum
264, 29
;
Hulsius
L jv
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. ,  20,  2.