laut,
Adj.
(+ Uml.).
1.
›akustisch deutlich hörbar; deutlich erkennbar, offensichtlich, unzweifelhaft‹.Phraseme:
(der rede) laut werden
›etw. sagen‹.Syntagmen:
l. antworten / beten / erseufzen / lachen / reden / rufen / schreien / singen; etw. l. sagen, von sich geben; etw.
(Subj.) l. erhallen / erklingen
(z. B. vom schwert / ton
gesagt); lauter krisch / pracht / schal; mit lautem klaffe / ruf / ton, mit lauter rede / stimme
.Wortbildungen:
lautes
lautredig
lautschallig
lautschreier
lauttönig
Belegblock:
Große, Schwabensp. 165, a,
2
(Hs. ˹nd.
/md.
, um 1410
˺): der koůfman der sol dre stůnt růffen deme zolner, so her lůtest mach.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
12562
(nrddt.
, 14. Jh.
): Unde riefen harte lute | Gliche mit einer zungen: | ,Heil sie Gote gesungen‘.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
267, 187
(Magdeb.
1608
): Die mittel Lautschreyer Cartheuser | Graw Barfußmuͤnch die klein Drecksheuser.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3357
(rib.
, 1444
): So sagen ich dat ich lude noch stille | Dir neit antwerden en darff.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
116
(mrhein.
, um 1335
): Der rufet mit ludem schalle, | daz er ime wole gevalle.
Froning, Alsf. Passionssp.
6077
(ohess.
, 1501ff.
): myner [Maria] clage ist worden me, | sint du
[Jesus]
[...] | widder mich nicht machts werden lut! Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
119, 3
(thür.
, 1474
): so danne beyde part in yren schrifften ettlich fryheit unde statgewonheyt uffbrengen, dy danne sal inhalden, ußdrugken unde lutt von sich gebin.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
445, 4395
(Zwickau
um 1540
): Die Hund solln pellen [...] | Laut uber laut biß auch im hymel nauff.
Gille u. a., M. Beheim
267, 96
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): sy hat auch [...] | ain senffte sprach mit lautem klaff.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 188, 19
(Hagenau
1534
): hat eyner [...] mer den eyn mal zu Rom laut geschriehen / Yederman solt Gott furchten.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
540
(halem.
, Hs. um 1435
): Davids des kúnges rittern drÿ | [...] | Der starken maͤchtigen vient schar | Durchbrachend lut und offenbar.
Sappler, H. Kaufringer
2, 68
(schwäb.
, Hs. 1464
): da hort er gar ain luten pracht | und gar ain fraißsamlichs gedös.
Ebd.
30, 80
(Hs. 1472
): zuo dem wild habent sie alte hunt, | die laufent nicht laut zuo aller stunt: | es sint alte minnespil, | [...] | und laufent nicht laut auf der pann | und jaget manns doch an die hegg hinan
(möglicherweise hier als ›schnell‹ zu verstehen).
Barack, Zim. Chron.
4, 43, 10
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): do facht sie erst an, leuter zu schreien und den pfaffen zu plagen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
142, 17
(oobd.
, 1349
/50
): sô die jaghunt seinen schaten berüerent, sô verliesent si ir stimm und laufent nümmer lautes.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
342, 5
(moobd.
, 1473
/8
): Do ergieng / ain puneis gar mit lauttem don.
2.
›öffentlich bekannt‹.Belegblock:
Buch Weinsb.
2, 288, 16
(rib.
, 1574
): die kaufleut fielen mit der mennigden druff, die vil bares geltz hatten, das sei uffgegolten worden, dan das laut war weit und breit.