lausig,
Adj.
›mit Läusen behaftet, voller Läuse, verlaust‹; ütr.: ›schlecht, schäbig, verkommen, erbärmlich, armselig im sozialen wie im charakterlichen Sinne (von Menschen und Dingen)‹;
zu .
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, .
Syntagmen:
l. daher gehen / werden; der lausige bauer / betler / behelf / edelman / herre / pfaffe / lappe / mönch / rat, die lausige legende / stat, das lausige gewand / mandat
.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
im [keiser] wois vil vuil vleisch daevan wart he so luisich dat in die luise zo doit aissen.
Luther, WA (
1527
):
DIe Legend von S. Barbaren woͤllen wir faren lassen, denn es kaum ain lausigere ist in dem gantzen Legenden buͤch als eben dise. Es ist alles erstuncken und erlogen.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Der verlogen und laussig pawr | Hat mich bezalet als ein lawr.
Ebd. (
1553
):
Wer doch der lausig pfaffe sey, | Der mit dir treibet bulerey.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
orhein.
1520
):
noch hat ir keiner die geschrift können verston als iez doctor Geck mit den lusigen prediger münchen und andern schmeichler, murnarren.
Maaler (
Zürich
1561
):
Grindig / Lausig / Leußhalter.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
299
(
Genf
1636
):
Lausig / oder laͤusicht [...] plein de pouix.
Meisen u. a., J. Eck
23, 5
(
Ingolst.
1526
):
Wer ist schuldig an ewer zwyspeltigkeit? Ir selbs mit ewern lusigen predigern.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
Si halten auf ir lausige kutten mêr dan auf das pluet Christi, [...], legen den toten ire lausige stinkende kutten an.
Schorer, Sprachposaun
6, 23
;
Kurz, Murner. Luth. Narr ;
Schade, a. a. O. ;
Enders, Eberlin ;
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf. I,
895
;
Vgl. ferner s. v. ,  5.