lasterbar,
lasterbäre,
ersteres eher im jüngeren, letzteres eher im älteren Frnhd.;
Adj.
1.
›untugendhaft, lasterhaft‹ (im einzelnen zur Charakterisierung sehr unterschiedlicher Fehlhaltungen und Verbrechen gebraucht, z. B. für sexuelles Vergehen, Mord);
vgl.  1.
Gegensätze:
 2, ,  7, (Adj.) 13,  12, , .
Syntagmen:
der lasterbare unfläter, die lasterbare rotte / tat, das lasterbare geschlecht / leben; den l.
(Subst.)
beschelten / erlösen / strafen
.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Pylatus. der lasterber, | So vil als ein hemerer | Dutet von dem namen syn.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Nach im sal ein ander man | In sime riche entstan, | Lastirber, sunder ere.
Sachs (
Nürnb.
1536
):
Inn sunderheyt mich krencket | Das lasterpare leben, | Darinn ich sach obschweben | Das gantz menschlich geschlecht.
Ebd. (
1563
):
so wurd er beschwert | Von den argen und ubelthetern | Von den lasterbaren unflettern.
Ebd. (
1563
):
het er ein verkerten sinn, | Stoltz und arglistig für und hin, | Und vol der lasterparen that.
Ebd. (
1563
):
gegeben rumb und glori | Den frumen, gerecht-, tugenthaft-, | Und die lasterparen gestraft.
Voc. Teut.-Lat.
ee jr
(
Nürnb.
1482
):
Slipfferiger od’ glatter lasterper vnreyner. Slipfferigkeit glatheit lasterperkeit vnreinygkeit. lubricitas.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
fúre aus den man vnd das weip die do haben begangen das lasterber ding zů den toren deiner statt.
Barack, Teufels Netz ;
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Voc. Teut.-Lat.
s iijr
;
s iijr
;
ee jr
.
2.
s.  3.
3.
s.  4.
4.
›ungelehrt (z. B. von Dolmetschern); verdorben (z. B. von der Milch)‹;
vgl.  5.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. (
osächs.
,
1343
):
und corrigîren di dinc di entweder von lastirbêren tolmetschêren sint ubele ûz gigebin odir von unvolkůmenen vrevelêren sint vorkêrtlîchen gebezzirt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
aber zehant und si [milch] gerint, sô ist si gar lasterpær.