lasser
(mehrfach mit Uml.),
der
;
-s/-Ø
.
1.
›Person, die eine andere Person oder ein Tier aus medizinischen Gründen zur Ader läßt‹;
vgl.  26.
Bedeutungsverwandte:
, , , .
Wortbildungen:
lässerbinde
,
lässerin
,
lässerlon
(a. 1639),
lasserregel
.

Belegblock:

Luther, WA (
1533
):
Nur in ein badstuben hin ein gesteckt und verbrand, quia tantum sumus [Teufel] heisser und lasser.
Schmitt, Ordo rerum
257, 5
(
omd.
,
1466
):
Fleubotomus lesser [...] later stuger [...] aderlasser [...] loͤsser [...] schrepfer [...] fliedman.
Niewöhner, Teichner
560, 31
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
der herr [...] | [...] haizt nach eim lazzer senden.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Wo denn der leut nit warten recht | Scherer, lasser und bodenknecht.
Nach dem sich auff die laßbanck setzet, | Da hett der lasser nit gewetzet | Die fliten, schlug hart, macht dem heiß, | Die zän er auff einander beiß; | Der lasser zitert mit der hent | Und in mit dem laßdigel brennt.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Der lässer spricht: ,Lieber man guot, | Du hast sicher bœs pluot, | Du muost ietz zuo dem milz lan.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Arnau
1525
):
Nůn ists weger, sein gnad
[der Bischof]
hab ein jungs metzlin bei im zůr läßerin denn nach römischen sitten ein jungen knaben
(hier in obszöner Übertragung).
Bremer, Voc. opt.
31016
(
halem.
,
1328-30
):
Fasciola lesserbind.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wiewol die gemainen laserregln am maisten dahin deuten, das man sich die läse ordenlich und mesig halte und sonderlich allen zorn [...] vermeide.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
heler und steler, | pader und laßer, | [...] | di pring ich all mit.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. ; ;
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
123, 24
;
Bell, G. Hager
591, 2, 2
;
592, 2, 19
;
Barack, Teufels Netz ; ; ;
Voc. Teut.-Lat.
s iijr
;
Voc. inc. teut.
o iiijv
;
Bremer, Voc. opt.
31013
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 78
.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›Person, die von einer anderen Person aus medizinischen Gründen zu Ader gelassen wird‹; antosem zu 1.

Belegblock:

Menge, Laufenb. Reg. v. 
3885
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Was eins lässers spyse sol sin.
Bobertag, Schwänke (o. O.
1555
):
das gesind ist auff dem veld vnd ich ligen hinder einem vmbhang, bin ein lässer. Spricht der kauffmann: ,wie lang bist ein lässer geweßt? [...] morn ist der neündt tag.
Maaler (
Zürich
1561
):
Weynwarm (das) Speyß für die kindtbetteren vnd laͤsser.
Bihlmeyer, Seuse ;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 418
.