lanze,
die
;
-n/-n
;
zu
mhd.
lanze
, dies über
afrz.
lance
aus
lat.
lancea
›Wurf- und Stoßwaffe‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1, 765
).
›lange Angriffswaffe zum Werfen und Stossen‹; in theologischen Texten auch ütr. ›Waffe des Teufels oder der Dreifaltigkeit‹; in Minnetexten: ›Minnelanze‹. – Vgl. ferner s. v. .
Bedeutungsverwandte:
 1, .
Wortbildungen
lanzenfürer
(dazu bdv.: ),
lanzentrager
(dazu bdv.:  1),
lanziger
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lancearius. Lantzknecht lantzentrager.
Voc. inc. teut.
o iiijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Lãtze͂furer lãcigerus vel lãtziger.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Demnach er euch zuwissen thut, daß, so euch gefellig, jeder ein Lantzen mit jhme brechen wölle.
Perez, Dietzin
1, 407, 2
(
Frankf.
1626
):
warumb folgen wir diesem Schwein / du mit deinem Spieß vnnd ich mit meiner Lantzen nicht in aller eyl nach.
Luther. Hl. Schrifft.
Jos. 8, 26
(
Wittenb.
1545
):
JOsua aber zoch nicht wider ab seine hand / damit er die Lantze ausreckt.
Ebd.
Hiob 41, 20
:
Den Hamer achtet er [Leviathan] wie stoppeln / Er spottet der bebenden Lantzen.
Pyritz, Minneburg
1753
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Mir geschach daz ich must striten | Mit einer zarten frawen clug, | Die in irn wißen henden trug | Ein panir an einer lantzen.
Ebd.
1765
:
Die frawe balde sich gerach. | Sie nam ir mynnen lantzen scharpf, | Da mit sie swinde gein mir warf | Uff mines synnes blatten, | Und liez ir lantzen watten, | Daz sie mir lip und hertz zustach. Die lantzen sie dar ynne zubrach.
Hulsius
L jv
(
Nürnb.
1596
):
Lantze / spieß / vne lance. Lantzknecht / vn Soldat, gendarme. Lantzentrager / vn Lancier.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
ich schickt das volck in den orden mit iren waffen vnd mit den lantzen vnd mit den bogen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
115, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
wenn es mittag ist, wer denn zů Jherusalem stecket ain lantzen in die erd, die machet kain schatten.
Müller, Welthandelsbr.
290, 20
(
schwäb.
,
1514
/
15
):
zalen weder disma noch zisma, zoe harnisch, pofeser, schilt, swert, lanzati, langspieß, hellenbarten, puxen, pulver, armbrost.
Rot
323
(
Augsb.
1571
):
Lantz oder Lantzn, vom Lateinischen lancea / Ein spieß / lantz / scheflin / schafft. Daruon Lantzknecht / Als wolt man sagen Spießknecht.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 44
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
(mit) nagel, lanz als pitterleich | durchstochen wart der leichnam zart.
Schmitt, Ordo rerum
274, 19
(
oobd.
,
2. Dr. 15. Jh.
):
Lancea glefene [...] glauen oder spiecz [...] lancz.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
darnach [sy] mit irn lantzn vachten, das der kunig [...] an schaden aus dem lannd kham.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
228, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
die beherten mit ir handen | vil mangen streit mit schwert und auch mit lantz.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
Daß meniclichen sei verpothen etlich wöhren, nemblich alß hacken, [...], die friaulder spieß, die wälschen länzen, die knitl [...], auch die tolch und tegen, so man braucht zu stöchen und werfen.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
Mit einer dreyfachen Lantzen ist Absolon der Feind deß Davids aus dem Weg geraumt worden / auch mit einer dreyfachen Lantzen / das ist: mit der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit.
Haszler, Kiechels Reisen ; ;
Munz, Füetrer. Persibein
102, 7
;
382, 1
;
Bremer, Voc. opt.
29026
;
Voc. inc. teut.
o iiijr
;
Alberus
gg ijr
;
Jones, French Borrowings
389/90
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 114
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 66
.
Vgl. ferner s. v.  1, (V.) 22.