langmütigkeit,
die
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-Ø/–
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›Langmut, übergroße Geduld, liebende, verzeihende Nachsicht, geduldige und vertrauensvolle Erwartung (als Qualität Gottes wie des religiösen, insbesondere der mystischen Gottsuche nachgehenden Menschen)‹;
Meist Texte religiösen Inhalts.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
langmuͤtickeyt wundschet auch, das ungerochen bleybe und der sunder gebessert werde.
Logau. Abdank.
163, 24
(
Liegnitz
1651
):
Diesen [Friede] hat unß der Vater aller Barmhertzigkeit [...] um seines Nahmens Ehre / Guͤtte und Langmuͤttigkeit wegen [...] gegeben.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wenne er [herre] wúrcken [...] welle, das lossent sú sime goͤtlichen willen in einre gelossenre gebeitsamer langmuͤtikeit.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Diese lieben [...] megde süllent ir zů gespilen erwelen [...] und bi in leren veste zů blibende in dem růffe uwers geminneten und mit minnesamer langmuͤtikeit vil frühte sameln.
Eine minnenriche getruwe gehorsame brut des geminneten můs haben langmuͤtekeit, das sú ires geminneten getultecliche und froͤliche beite.
Bauer, Geiler. Pred.
324, 24
(
Augsb.
1508
):
darumb ist dir nott das du habest die tugent der lanckmuͤtigkait / uff das du gotes trostes moͤgest warten.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
36, 7
(
tir.
,
1464
):
in allen dinngen sült ir eüch selbs erczaigen als seine diener in vil geduldikhait, [...] in chunst, in langmüetikhait, in sënftmüetikhait, in dem heiligen geist, in der lieb.