langeweile,
die
;
mit Binnenflexion.
1.
›relativ zum Erwartbaren lange Zeit, Weile‹; als Akk. der zeitlichen Erstreckung zum Adv. übergehend, dann: ›lange‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
so we si eme sin recht, [...], unthielten [...] und langewile vur unthalden hedden.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
111, 38
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
paichtlande, dat langewyle zu dreissche gelegen hait.
Küther, UB Frauensee
220, 35
(
thür.
,
1447
):
Als der gestrenge Jorge von Regkerode [...] langewile hundert gulden geldis an unßer stad jarrente zcu Isennache vor thusind gulden houbtgutes gehabt had.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
dy langewile under enander gekregen hatten.
das her by langer wile nicht geantwarte konde.
2.
›Langeweile, Zeit, die einem lang und verdrießlich vorkommt‹;
vgl.  7.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
421a, 39
(
Frankf./M.
1649
):
alß ohnlaͤngsthin (welches ich vor die lange weile
[›zur Unterhaltung, zum Zeitvertreib‹]
mit einrücke) eine Ziege verlohren worden.
Franck, Decl.
340, 39
(
Nürnb.
1531
):
auff das nit die sach die von kůrtzweyl wegen erfunden ist / zu eynem trawren / vnlust / vnd lanckweyl rayche.
Klein, Oswald
45, 64
(
oobd.
,
1431
/
2
):
vil flöch mit langer weil vertreib.