landsiedel,
der
;
–/-Ø
.
allgemein: ›in einem Herrschaftsgebiet Ansässiger, Bewohner‹; speziell: ›Person mit dem sozialen und wirtschaftlichen Status des Pächters, Zinsbauern oder Hintersassen‹;
zu  7810.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
den l. laden, zu rechtsprecher / urteiler setzen; der l.
(Subj.)
etw.
(z. B.
weide
)
nutzen, etw.
(z. B.
hofgut
)
haben, der l. in das landgericht gehören; dem l. etw. abkünden / verkaufen; mit einem l. gericht haben, sich zu einem l. beweisen; l. des klosters; angesessener / guter / lieber l
.
Wortbildungen:
landsiedelweise
.

Belegblock:

Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 235
(
rhfrk.
,
1360
):
daz he eme eynen bryff sulde han gegebin in erbewis, der stunt in lantsydelwis.
Wiese, UB Wetzlar (
Wetzlar
1350
):
daz wir dem dickenanten spitale yͤ eynen undir uns zu eyme lantsydeln bewysen, der yme alle jar den egenanten pacht ane hindersal gebe.
Wyss, UB Deutschord. Hessen (
hess.
,
1360
):
sa sullen dy vielgenanten herren uns unde unsern erbin dy vorgenanten hof [...] durch hohern cins oder liebirn landsiedil nit wieder nemen.
Küther, UB Frauensee
125, 29
(
thür.
,
1354
):
Wir [...] bekennen [...], daz wir Conrade Ebirharte unsem landsidele und allin sinen rechtin erbin
[
korn
]
vorkouft han.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
64, 28
(
nobd.
,
1422
):
mag unser gnediger herr von Meintz [...] gericht haben zu Kennicken mit sein eigen leuthen und mit sein landsideln, wan er will.
Ebd.
86, 5
(
1445
):
sin dißs die hernachgeschriben der schulteiße und die nün scheffen [...] alle des closters lantsidel.
UB ob der Enns
10, 307, 3
(
moobd.
,
1385
):
Da sint bey gewessen ettwiuil der pürger [...] vnd die lantsidel gemainchleich in dem Yschelland vnd ander piderlewtt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1445
):
dar zu vil ander frumer leut und lantsidl, jung und alt, den wol zu trauen und zu glauben ist.
Wiese, a. a. O. ; ;
Wyss, a. a. O. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Cirullies, a. a. O.
234
;
235
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 76
;