landsasse,
›Bewohner eines Herrschaftsgebietes, Einheimischer‹, zumeist gleichzeitig in seiner Eigenschaft als ›Untertan‹, als ›Gemeinfreier‹, als ›ansässiger Bürger‹ oder auch als ›Angehöriger des ansässigen niederen Adels‹ gesehen; in einigen Belegen spielt die Bedeutung ›im Lande (als Gegensatz zur Stadt) Wohnender‹ mit. Die Belege lassen eine schärfere Bestimmung des Wortinhaltes nicht zu;
Zur Sache: f. (mit umfangreicher Wortbildungsstrecke); .
Wortbildungen:
landgesesse
landsässig
landsesse
landsessenrecht
landsesser
Belegblock:
geschicht iz in ener graůeschap oder in eyner marke, / so sůlen boten sin des greuen lantzezen.
heruber sol unser gn. herr schutzen und schirmen witwen und weisen, den herkomenden man mit seinem rostigen spieß gleich einem inwoner und lantsassen.
wegen burgerlichen sachen musten sie alß landsäßer ihr churfurstliche gnaden zu Trier auch gehorsamb sein.
dorczu alle graven, herren, dienstlewte, burgmanne, ritter, knechte, lantsessen und ynwoner, die zu derselben lantfogteye [...] gehoren.
Doch eynem jeden churfürsten, fürsten [...] freyhern, rittern oder andern deß adels, so dieselbigen besonder geding, gewonheyt oder herkommen mit iren ritterschaften, underthanen oder landtgesessen hetten.
Ebd.
266, 16
: daß die verlüstigt parthey eynes [...] churfürsten, [...] graffen, herrn, commun oder anderer obrigkeyt underthan oder landtseß were.
der mehrertheil deß beysitzes, so geborne Landtsessen vnd deß frommen erschlagnen Königs vnterthanen waren.
wie die ungetrewen, ungehorsamen Landtsessen deß landes verweyset werden.
wahr die gefengkniss also gemildtert, das sie [Juden] gefangen waren als Landsessen.
vor die lantsessen, [die sunsten] birgelden, zinsleut oder pflegehaftigen geheißen seint, zehen pfund
[in ähnlicher Verwendung das Adj.
landsesse:
Rwb
]. Ein landsesser von pauers art ist gestorben und hat gelassen hergepete [...]. Nun ficht der erbherre, des das gericht ist, die geschwistern umb das hergepete an, das under dem landsessen [erstorben war].
Wo aufs gemeine land und städte vorkombt, hauptfeinden [...] zu widerstehen, sollen sie nach gewohnheit des landes und wie andere landsassen sich verhalten.
Ein grosser zulauff war zuhand | Von den landtsessen in der nehen, | Die frembden geste zu besehen.
In mitler zeit ich auch verbring | Den geburts-tag unser genad, | Darauff man die landtsessen lad, | Fürsten, graffen, ritter, edlewt.
Uns begegnet von [...] unßern landtsässen und andern, das bi unßern lieben eydgnoßen von Swytz [...] allerley sälltzener wort gebrucht werden.
Zůwissen sey allen [...] gotzhus lüten, landtsessen und underthonen, was wirden und stands die seyen.
die lanndtsessen vnnd genossen der perckwerchen des Frickhtalls das ärtz zum pessten ... hawen.
predicanten khinder, die von inen in unßeren landen und gebieten erboren werden, als heimsche landtseßen geachtet, und [...] der gemeinen nutzung in holtz, veld [...] und aller anderen fryheiten, wie andere burger oder dorfflüth genoß gemacht werden.
Landtsaß m. vn manant, habitant, Incola.
Was den landtsässen vom adel und ander, die seiner stett und relligion nit gewest, begegnet.
die [grafschaft] [...] an sy komen [...] ist mit allen und iglichen iren luten und gutern, landsessen, freyen luten.
das unsere burger und unterthannen zu Herzogenburg einen ieglichen regierenden erzherzogen [...] zu Oesterreich (wie dann auch alle und iede lantsessen ob und unter der Enns zu solchen verpflicht) sollen [...] gewertig sein.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 567, 29
; Uhlirz, Qu. Wien ;
Schwartzenbach p
xcir
;