landräumig,
Adj.
1.
›flüchtig, sich heimlich wegen einer drohenden Gefahr (z. B. Bestrafung) aus einem Herrschaftsgebiet davonmachend; sich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aus einem Gebiet zurückziehend‹; ütr.: ›vom Glauben abgefallen‹; Phraseme:
landräumig zum Türken weichen
›sich aus dem Staube machen‹.Syntagmen:
l. bleiben / sein / werden, wegen / ob / um e. S.
(z. B. wegen der bösen tat, ob dem handel, um schuld
) l. werden, ewiglich l. bleiben
.Belegblock:
Nicht werde gesellet, | Der von dem glauben gefellet. | [...] Wer lantrümig, trüwelos ist worden.
do qwam her yn grosse engiste unde clagete, das her nu ewiglichen lantrumigk bleiben muste.
Der hencker, straff und wandel, | Oder müst ob dem handel | Etwan landtraumig werden.
das die von Underwalden die abgetraͤttnen pandyten [...] und darumm landtrümig waͤrend / jn jremm land nit enthallten noch tulden sottend.
Der dochterman kam in ungnad kaiser Caroli [...], darumb er landtreumig wich, zum Türken, wie man sagt.
2.
›als Folge einer Verurteilung oder drohender Bestrafung des Landes verwiesen, verbannt‹; nicht immer eindeutig von 1 trennbar; Belegblock:
darumb das er [bapst] dich
[Luther]
in bann gethon het / woltestu so gern die leut vber reden / sein gewalt wer von dem tüffel hie / den wo sie dich bennig hielten / so müstu landrümig werden. darnach tott man 2 man von Lechen, dy im punthschůch warend, zů Friburg, die andern wůrden all lantrumig.