landläufig,
Adj.
1.
›im Lande allgemein gebräuchlich, herkömmlich, üblich, allgemein gültig; einer gültigen Rechtsgewohnheit gemäß‹;
zu  2.
Obd.
Syntagmen:
jn. l. beklagen / strafen, etw. l. verzinsen; landläufiger austrag / zins, landläufige bezalung / gült / münze / satzung / urfede / wärung, landläufiges gericht / recht, landläufige dinge / gebräuche
.

Belegblock:

Wickram
4, 12, 23
(
Straßb.
1556
):
wann die [knecht auß fremden nationen] also bey einander waren / erzalt ir yeder was in seiner haimat landleuffig unnd breuchig wer.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1512
):
das die fürköfer [...] schinden dem gmeinen armen man [...]. Sige och landlöfig und stande einer oberkeit zů.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1613
):
das man sich [...] in gmeiner landtloͤuffiger Berner wärung [...] zinß und houptgůt bezalen lassen soͤlle.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1503
):
will fürter ain rat zwen erber man darüber verordnen und dieselbigen soliche güter, wie sich landtleffigen und billichen dingen und sonder unser statrecht nach gepürn würdet, selbs verkaufen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 412, 46
(
schwäb.
,
1520
):
Es söllen auch [...] verschreybungen und urfechtbrief [...] uns den tädingsherren zu handen gestellt und gewonlich landleuffig urfecht von inen genomen werden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
all fließent wunden [...], die sollen gepüsst werden alß es dan lantleifig ist.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1624
):
Wer die leut iniurirt, [...] der ist infamig [...] und mag darumb peinlich oder landleufig beklagt und gestrafft werden.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 377, 17
;
Bischoff a. a. O. ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›vagabundierend, im Lande herumziehend‹;
zu  58, (V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Voc. inc. teut.
o iiijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Lantleuffig vagabu͂dus [...] vagus.