landeshauptman,
der
;
–/landeshauptmannen
sowie
landeshauptleute
.
– Vorwiegend moobd.
›Statthalter, Vertreter des Landesherrn in einem bestimmten Herrschaftsbezirk mit Militär-, Gerichts- und Verwaltungsbefugnissen, der dem Landesherrn unterstellt ist und in manchen Regionen auch den Vorsitz der Landstände innehat‹ (s. u.
Spechtler
);
zu  8,  1.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
l.
(Subj.)
jn.
(z. B.
landesfürstliche person
)
repräsentieren, der l. jn. strafen; etw.
(z. B.
Europa
)
durch landeshauptleute / -mannen regieren / verwalten
.
Wortbildungen:
landeshauptmankanzlei
,
landeshauptmanschaft
›Instanz und Amt der Statthalterschaft‹; als Metonymie: ›Amtsgebiet des Landeshauptmanns, Provinz‹.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
also sein si [provinzen] zulest von dem heiligen römischen reich und den teutschen kaisern abgerissen und aus landshaubtmanschaften des reichs aigene künigreich gemacht worden.
haben die römischen kaiser ganz Europam [...] durch zwênundsibenzig landshaubtmannen (genant ,duces, presides, legati‘) regirt.
Bisantina, Tripolitana; dise und die ersten drei hat der kaiser durch landshaubtleut, presides g’nant, verwaltet, die andern drei die stat Rom durch burgermaister, so si proconsules haissen.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
2, 63, 24
(
moobd.
,
1526
):
damit zwischen unnserm Lanndshaubtman und unnsern phlegern, Richtern Lanndrichtern, urbar richtern [...] in unnserm Stifft der gerichts und Haubtmans gfäll, halben dest weniger Irrung und streit enntstee.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
56, 2
(
moobd.
,
1597
):
Wann [...] sich ainer [...] oder beede thail [...] der appellation für die löblich landshaubtmanschafft [...] begern wolten.
Bischoff, Steir. Landr. Anh. II, (
m/soobd.
,
1503
):
Ob yemand wilkurlich recht auf sich fueren liess seinen miterben oder gelltern zu nachtail, [...] so soll der lanndshawbtman oder verweser dieselben bed [...] darumb straffen.
Ebd. Anh. II, :
sol auch der landshaubtman noch verweser [...] kain verhör noch annder sachen, die in das recht nit gehoren, in kainen weg hanndeln.
Ebd. Anh. II, :
Wann aber der lanndshaubtman oder verweser ainicherlay sachen ausser rechtns zu hanndln haben mit den landlewten, [...] das sullen sy [...] ausserhalb der schrannen thuen.
Mell, Steir. Weinbergr.
133, 30
(
smoobd.
,
1527
):
bei dem kellermaister soll es wie in der landshaubtmancanzlei gehalten werden.
Vgl. ferner s. v.  6,  5.