laden,
der
;
-s/-Ø
(+ Uml.).
1.
›vorgearbeitetes Holz, langes Brett, Latte, Bohle‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, ,  1,  1.
Syntagmen:
den / einen l. abbrechen / legen / nemen / setzen / stellen / tragen / fordern / füren; l. abfallen / aufliegen, auf jn. fallen; etw.
(z. B.
einen baum
)
zu l. sägen, etw. auf l. hingeben; l. zu einem speicher, lerchener / nusbaumener / dicker / dünner / kleiner l., steirer gmeiner l.
(eine Maßeinheit).
Wortbildungen:
ladeleiter
›Holzleiter‹,
lädensteg
›Stiege aus einfachen Brettern‹ (a. 1673),
ladenwant
›Bretterwand, Holzwand‹ (dazu bdv.: ),
ladnagel
›Holznagel‹.

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
50, 12
(
preuß.
,
1410-1418
):
4 steinleyter. Item 1 ladeleyter.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
403, 19
(
rib.
/
westf.
,
1587
):
van ein duisent ladtnegell 5 hell.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Desselben jars macht man das weer [...] gantz neu und prach die vorigen leden ab.
Bächtold, H. Salat (
halem.
,
1536
):
viel die probsty in und herr probst Bodler im bett gedeckt [...] und alle träm und laden uf im abhin, sampt dem gemür.
Ebd. (
Freiburg
1537
):
leit er sich nider [...] uf ein betlin, wölchs ein laden was, und mit großer danksagung gab er uf.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1609
):
von einem tanninen boum –- der lenge von 20 biß uf 35 schů zů dünnen laden oder latten ze sagen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
auff die zeitt viel ain lad ab dem Perlach turen, der erschlůg zwen tagwercker zů tod.
Schmitt, Ordo rerum
53, 9
(
oobd.
,
1468
):
Aspar blancke [...] britwand [...] ladnwantt.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1310
/
2
):
Swer von der stat maur oder von den [...] aengern stain oder holtz, chlaines oder grosses, nimet [...], ez sei tuͤlle oder zaun oder preter oder laden, [...] der sol daz gelten mit der zwiguͤlt.
Munz, Füetrer. Persibein
53, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
so sicht er
[Persibein]
pey der wennde | ain laden clain nach pey des stalles thür. | mit dem so chreffticlich pegunnd er ringen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1577
/
1614
):
dadurch dem andern seinem nachbarn an meüern oder ladt, wenten und dergleichen mehr sachen schaden beschäch.
Starzer, Qu. Wien (
moobd.
,
1640
):
ain steyrer gmain laden, der 20 schuech lang.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1391
):
Es soll auch kainer nicht kain saagholz schlahen auf ladn hingeben in der ganzen herrschaft bei der pueß.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
wann ainer auf dem fürst des hauses mit dem ain fueß steet mit dem andern auf dem rafen, da weder schindl noch laden aufligt.
Ebd. (
1638
):
Bei disen urfar werden [...] allerlei sachen als holz, laden, schintl, höffen, salz und anders [...] gefordert.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1484
):
zyrmein vnd lërchein laden vnd ander zymerholtz.
Welti, Stadtr. Bern ;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
191, 14
;
Zingerle, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.
2
 2, .
2.
›Holzbrett, das mit bestimmten, nicht immer klar unterscheidbaren Funktionen am Fenster befestigt wird‹; zum einen: ›Fensterladen (für Schutzzwecke)‹; zum anderen: ›Fensterbrett, auf dem auch Waren verkauft werden können‹; als pars pro toto auch: ›Fenster‹; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
,  1.
Syntagmen:
den l. ablassen / anlegen / aufstossen / aufziehen / flicken, den l. auswendig / inwendig anhängen, den l. zu tun; sich über einen l. legen
(beim Liebesspiel),
etw. (
z. B.
brot) auf den l. besehen, etw. zum l. einwerfen, jn. über die l. hinabwerfen, jn. durch einen l. einziehen, zu einem l. herausschreien, unter einem l. sitzen
.

Belegblock:

Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
ich warf mit rosenbletter | zue ir zum laden ein.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1553
):
Die brotbeseher [...] sollen [...] geloben [...], das brot in den backheusern, uf den schränen und läden [...] und uff den brotkarren zu besehen.
Ebd. (
1579
):
Die läden aber, so abgelaßen und uffgezogen werden, [...] mögen woll die spondt gegen der gaßen zu gehalten und angehengt werden.
Gille u. a., M. Beheim
449, 782
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ain maure [...], | darinn worn allenthalb gestalt | venster, zinnen und laden | mit grasser klarheit manig valt.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
es wer dann ob dem burckherren [...] an offen, glesern, leden zu flicken.
zu allen leden am sloß sperstenglein und ketlein, die leden anzulegen, machen lossen.
Fastnachtsp. (o. J., wohl
Straßb.
):
Ich hab aber des ouch nit vergessen, | Daß du selb bist by der laden gsessen | Im selben huornhus mee, dann zehen jar, Kempt von Straßburg uß der schwanzgaß dar.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Do si
[eine Frau]
hin in kam und under dem laden bi im gesass.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Sy zwen hetten sich gelaitt | Über ain laden in kurtzwilles spill.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
wurden vier pfaffen auff gesetzt in ain hültzin geheuß für den grossen laden herauß gen dem raut.
Ebd. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
es waren vil erber leut von hinnen in dem gedreng, die wurden also hart gedrungen [...] biß man sie in ain haus durch ain laden einzuckt.
Müller, Stadtr. Ravensb.
82, 21
(
oschwäb.
,
1326-30
):
ist gesetzet, swer ze tuͤron, ze ladon ald ze louben iutschit uzschuͥttet, der sol vor besehen, daz er also schuͥtte, daz er ieman begiezze.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Etlich wollten mussug staun, nichtz wuder aynen rat handlen, ward ain groß geschray wuder dieselbugen: man söllte sy uber die leden hinabwerfen.
ain krancker hette zu aynem fenster oder laden heraußgeschryen.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
fiel Hansen Schneiders Fraw auß dem Kornhauß da sie den laden zu thun wolte / vnd zu weit sich hinauß begab.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
1489
):
sy mögen aber ir laden auswendig anhengen, also, das das oberthail gerackt aufge nach der maur.
Ebd. [Anh. 2, 21, 5]:
sy [die köch] sollen aber ir gättern und laden innwendig anhengen.
Bernoulli, Basler Chron. ;
Sappler, H. Kaufringer
10, 14
;
Barack, Zim. Chron. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Rechn. Kronstadt
1, 595, 45
;
Bremer, Voc. opt.
5144
.
Vgl. ferner s. v.  1,  5,  2.
3.
›Verkaufsstand unterschiedlicher Größe (vom tragbaren Bauchladen bis hin zum Ladengeschäft mit Werkstatt)‹.
Syntagmen:
einen l. abtun / aufmachen / (auf)brechen / bauen / machen / verleihen / zinsen; jm. ein l. fallen
›erblich zufallen‹
; in dem l. sitzen, etw.
(z. B.
brot
)
an den l. legen, etw. auf den l. legen, etw. auf den l. / im l. verkaufen, etw. ausserhalb des l. feil haben, etw. von dem l. stelen, etw. von einem l. dienen; l. der kramer / seidenmacherin; der offene l.; des ladens recht.
Wortbildungen:
ladengulden
(16. Jh.),
ladenzins
, jeweils: ›zu zahlende Abgabe eines Marktstandsinhabers oder Ladenbesitzers in Form von Miete und Steuern‹,
3
lader
,
lädler
.

Belegblock:

Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
um 1466
):
es sal kein goltsmid in meisters weiße erbeiten, er habe danne ein offene lade
(formale Anlehnung an
lade
).
Mylius (
Görlitz
1577
):
Lade͂ der zu vermitte͂ ist.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
417, 44
(
nobd.
,
1523
):
Wir [...] tun kunt [...], das wir [...] Hannsen Zyrwalt, glaser, [...] einen laden hinter den brotdischen [...] verlyhen haben.
Köbler, Ref. Nürnberg
196, 6
(
Nürnb.
1484
):
Gwandschneider vnd kremer die zu kroma. gewelbe oder laden sitzen. vnd gemeins kauffens oder verkauffens warten.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
da stelt man zwen in den pranger [...] am Hewmark neben dem Wagner mit dem laden.
da viel [...] ain creutz [...] auf ein tuch auf der saitenmacherin laden ausgepraitet.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1521
):
hab den ladern 2 stüber geben.
Wickram
4, 13, 32
(
Straßb.
1556
):
fand in von ungeschicht in seinem laden sitzen / sich in etlichen registeren zů ersehen.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
also do schlussend sy ir laden wider uff, dann sy hattend vor beschlossen.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
die grempler oder merzler, so anhaims offen läden haben, und ihre wahren daselbst [...] verkaufen.
Ebd. (
1555
):
Welcher burger schmalz [...] fail hat usserhalb seines hauß oder ladens, gibt [...] achtzehen phening.
Maaler (
Zürich
1561
):
Zwo werck statt oder zween Laͤden haben.
Müller, Stadtr. Ravensb.
83, 24
(
oschwäb.
,
1326-30
):
mag ain ieglicher bek ain brot legen uf sinen laden.
Ebd.
298, 33
(
1549
):
wie [...] die krämer ire läden und blahen haben sollen.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1443
):
wer [...] leinwat verkauft, der kain laden zinset, der [...].
Ebd. (
1502
):
Desgleichen der zinsgelt und gült aus ligenden gütern, auch der ladenzins und des wachgeltz halben, so aim erbern rat und gemainer statt zugehören etc., des menigklich sein zinsgelt, gült und ladenzins auf zeit und fristen [...] on verziehen entricht und bezal.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
es [melb] was aber bald verpachen, sie [pecken] legten gantz kain prot an den laden.
Ebd. (zu
1515
):
1515 hat hie ain rat die hiltzin läden vor unser [...] kirchthir anfencklich von neuem laussen machen.
Ebd. (
schwäb.
, zu
1562
):
[ein Krämer hat]
fürgeben, sein lad [...] sei im bei der nacht aufgebrochen und alles [...] sei ime daraus genomen worden. er hat aber seinen laden selbs gebrochen.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
vnden aber / habens [kauffheiiser] zů bayden seyten ain laden am andern / darinnen sich auch Handtwercksleitt halte͂.
die nichts anders / dann schoͤne Seyden inn jren Laͤden zuuerkauffen haben.
Deren Maulberbaͤum frücht [...] / die tragen sie durch die Statt inn Laͤdlein herumb / dem gemainen Mann zuuerkauffen.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
bey dem teütschen apotecker, wölcher sein laden und losamentt im closter hatte.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1365
):
Swer gedingt cheller oder chram oder laden hat, der mag darauf oder davor, [...], sein obs, [...], vail haben.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
1489
):
Wellicher laden oder cram anders gepauen [...] wär [...], den [...] will man abthun.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2869, 14
(
moobd.
,
1418
):
ist derselben Elsbeten gevallen der ander tail des vordern keller mit dem laden.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 134, 14
(
moobd.
,
1524
):
Die Läden in der Schrannen [...], sein von alter heer, den pegkhen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1560
):
Es soll kain fragner pratsitzer haben auf der gassen sunder in seinem laden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1608
):
allen [...] lädlern, so proth fail haben.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
2, 19
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
Fragnerinn dint von eim laden ein ganns.
Skála, Egerer Urgichtenb.
106, 13
;
234, 8
;
Engel, Rats-Chron. Würzb.
270, 3
;
Wendehorst, a. a. O.
308, 27
;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 106, 16
;
139, 6
;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Müller, Nördl. Stadtr. ; ; ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 762, 29
;
Bastian, Runtingerb. II,
242, 17
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Auer, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.  1,  1, , .
4.
›Deckel‹.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
31, 32
(
thür.
,
1474
):
so gehoret zcu gerade alle schaeff unde genße, kasten met uffgehabin leden unde andere kysten.