1
lachter,lafter,
die / das
;-
Ø
(für: die
), -s
(für: das
)/-Ø
, auch + Uml.;– Omd. / nobd. / oobd. und östliches Inseldeutsch; bergbaubezügliche Texte.
1.
Maßeinheit im Bergbau von knapp 2 Metern; die Glossare der Ausgaben geben folgende alte Maßeinheiten an: 3½ Freibergische Ellen (Ermisch, Sächs. Bergr., s. u.), „in Graupen der 18
. Teil der Seite eines gevierten Wehrs“ (Weizsäcker, Graupn. Bergb., s. u.).Syntagmen:
l. behalten / haben / hauen / nemen / messen / teilen; etw. ein l. breit / hoch / lang / tief sein; etw. für ein l. rechnen, etw. mit l. abmessen; rechte l
.Wortbildungen:
lachtern
Belegblock:
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 142, 20
(md.
, 1559
): doch in die 50 lechter vom tage, galt 1 k 40 thaler vnnd in Zweien tagenn vff 100 gestigenn.
Ermisch, Sächs. Bergr.
193, 17
(osächs.
, 1509
): so mogen die stolner funff virtel einer lochter von der wasserseyge uber sich bis an die firste und ein halbe lachter in die weitte, vierdehalb Freibergisch ele vor ein lachter gerechent, das ertz hawen.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
12, 30
(osächs.
, 1535
): ii wer mer en werher in di virunge getel, ix lochter ju uff en wer getel.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 261, 23
(schles.
, 1528
): sollen sie [holzhauer] zu holz abgeben 6 spannen lang zu 3 gr.; mit rechter lachter abmessen.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
19
(mslow. inseldt.
, 1492
): soll(e)nn gepraucht word(e)nn rechte dreÿ vierteill pawm Eineß laffters nit dÿ do lenger seÿ den ein laffter.
Ders., Igl. Bergr.
30, 2, 26
(slow. inseldt.
, 16. Jh.
): gestelle, d(a)z aines halben lachters lang sey.
Helbig, a. a. O.
125, 27
; Weizsäcker, a. a. O.
227, 32
; Ermisch, a. a. O.
3, 16
; Löscher, Erzgeb. Bergr.
77, 12
ff.; Piirainen, Stadtr. Kremnitz
4
; Rwb
8, 242
; Veith, Bwb.
313
.‒
Vgl. ferner s. v. .2.
ein Raummaß zum Messen von Holz.Belegblock:
Skála, Egerer Urgichtenb.
26, 2
(nwböhm.
, 1563
): Er hab dem Hellinger ein halbe lachter holcz gestolen.
Skála, a. a. O.
11, 3
; Rechn. Hermannst.
345, 36
.3.
›Grenzpfahl‹. Der Ansatz dieser Bedeutung ist unter der Voraussetzung überzeugend, daß der Grenzpfahl die Länge eines Lafters hatte (Metonymie); laut Rwb 8, 243
ist dies eine Weiterbildung zu 2
lache
.