1
lachen,
V.
1.
›Freude, Heiterkeit erkennen lassen, lachen‹; auch von Sachen gesagt.
Bedeutungsverwandte:
.
Gegensätze:
(V., unr. abl.) 1,  1, , (V.) 1, , .
Syntagmen:
wiese, blumen
(Subj.)
l.; der sache, der possen l.; ane herz l., mit jm. l., in Christo l.; laut / lieblich / freundlich / frölich / selten / ser l.; lachender anblik / mund, lachendes herz, lachende augen
.
Wortbildungen:
lach
›Lächeln‹,
lacher
1 ›kurzes lautes Lachen‹,
lächerig
1 (a. 1541; 1561).

Belegblock:

Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
146, 13
(
rhfrk.
,
um 1435
):
da want er sich vmb vnd begonde sere zü lachen.
Da ir aber der sun vom tode erwecket ward, da was sy nicht anders, denn als lachete mitt ir himel und erde.
Ebd. (
1534
):
gern leiden und dazu lachen.
Ebd. (
1538
):
Wer nicht lachen wil, wenn Gott pfeifft, der mus zurnen, wenn man Gott schilt.
Ebd. (
1535
):
das wirds von hertzen gerne thun, qui ungeschreckt mit lachetem hertzen.
Ebd. (
1536
):
so sollen uns halten, ut neben dem predigen lachen, danken, tantzen, anhalten, mit beten, ut heufflin gros werde.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
28, 16
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
liebkosen, widerburren, lachen, weinen kan sie wol in einem augenblick.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
die [weib] mir zusprach vsz süssem lach.
Gille u. a., M. Beheim
82, 510
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ai, wie schan | stet die wisen zu lachen!
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
39
(
Nürnb.
1517
):
Dergestalt ist warm machen im feuer ein werk gots, also lacht er in den lachenden.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
die schoͤnen blůmen lachent.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
als die heiligen solten essen, so weinden si, und als si solten sterben, so lacheten si.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Vil selten man si lachen sach. | Es wære denn, ob es beschach, | Das sis ze liebe ainer ander tett, | Dú gůter sache lachet.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lachen mit den lachenden [...]. Die Venus hat lieblich vnnd freündtlich gelachet.
Heydn. maister 18 r,
3
(
Augsb.
1490
):
wir haben einen erkannt der an dem tag als er geporn ward gelachet hat.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Esopus thut mit aufgespertem mund ein lauten lacher.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 177
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
in den sachen solt du frid machen, | das wir frölich werden lachen.
Alberus, Barf., Vorr. Alb. ;
Karnein, Salm. u. Morolf
777, 6
;
Küther, UB Frauensee
148, 22
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. ; ;
Sappler, H. Kaufringer
16, 250
;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 78, 22
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
25, 11
;
Vgl. ferner s. v.  1,  5,
1
 1, ,  15, (
das
2.
2.
›Spott, Hohn, Schadenfreude lachend zum Ausdruck bringen, schadenfroh, hämisch lachen, hohnlachen‹.
Phraseme:
(etw.) in die faust lachen
; e. P. (Gen.; ›über jn.‹)
in die faust lachen; sich zu tode lachen
(dazu ggs.: ).
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
js.
(z. B.
der juden
),
e. S.
(z. B.
des christentums / glaubens
)
l.; spötlich l.
Wortbildungen:
lacher
2,
lachspiel
›Komödie‹ (1. H. 16. Jh.),
1
lachung
(dazu bdv.:  1,
2
 1).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
357, 3048
(
Magdeb.
1608
):
Was vor gelacht / ward nach beklagt.
Ebd.
577, 2235
:
Als aber die gefangne Mann / | Ihr jammergeschrey fiengen an / | Lacht der Bischoff von hertzen grund.
Karnein, Salm. u. Morolf
141, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Der edel kunig Salmon | von zorn lachen da began.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
gelächter | gespoͤtt | lachung.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
Waß werden wohl andere Nationes darzu sagen / die vnserer einfalt schon bereits lachen / vnd spotten.
Sehr gern aber sichet er es / vnd lachet dessen in seine Faust / wann sie einige vnschuldige mit ins Spiel ziehen.
Luther, WA (
1521
):
Nu gillts nymmer lachen, der hencker mach auß solchem ernst eyn jawss.
Ebd. (
1523
/
24
):
es ist nicht eyn solch leychtfertig spiel, des man lachen durffe.
Ebd. (
1524-27
):
Es mag nu der Juden spotten und lachen, wer da wil.
Die andern, wenn mans lehret auff dem Predigstul, lachens und treiben jren spot daraus.
Ist einer aber falsch, des Nieren nicht gepantzerfeget sind, derselbige [...] lachet sich zu tode, wenn man jn rhuͤmet und preiset.
Ebd. (
1544
):
lachen sein noch dazu in die faust hinein.
das der Bapst abermal etwas habe jnn die faust zu lachen, wenn er unter uns ein solch luͤstig blutbad zugericht hat.
ich mus jnn die faust lachen, wenn ich sehe, wie sie [...] sich auff menschen verlassen.
Ebd. (
1531
):
so spotten sie und schlagen uns dran ein klipgen, lachen in die faust.
Das er lache vber vns on vnterlas.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
10
):
Eh denn ich dir die Haut zerschmir, | Daß alle Menschen müssen lachen!
Maaler (
Zürich
1561
):
Es Lachet yedermann deiner / Du warst aller waͤlt ein gelaͤchter.
Lacher / Speyuogel. Risor.
Klein, Oswald
27, 36
(
oobd.
,
1431
/
2
):
des hört man offt ain genselein | durch seinen vaisten kragen spöttlich lachen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
97, 43
(
tir.
,
1464
):
da wurden si all lachen mit grossem spöttleichem gelechter.
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Klein, a. a. O.
25, 57
;
81, 1
;
Schmitt, Ordo rerum
350, 10
;
3.
›jm. günstig, gewogen, freundlich gesonnen sein‹.

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
14, 8, 4
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
Swem du [Minne] lachest gein dem morgen, | zwar dem wirt din afterslag.
Vgl. ferner s. v. .
4.
›sich über jn./etw. lustig machen, über jn./etw. lachen, etw. / jn. auslachen‹.
Syntagmen:
meist mit G. d. P. / d. S.; auch mit Akk.; ein Teil der Phraseme unter 2 syntaktisch auch hier anschließbar.

Belegblock:

Lemmer, Schernb. Frau Jutte
1412
(
Eisleben
1565
):
je erger jhrs kuͤndt mit jhr machen | Je mehr wil ich sein lachen.
Froning, Alsf. Passionssp. (
ohess.
,
1501ff.
):
mer mogen wol der alwyße lachen.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
welcher allein seiner lachet vnnd kein andere antwort gab.
Luther, WA (
1524
):
Wen [...] alle die tollen heyligen do diß capitel loͤßen, wurden sies lachen.
Ebd. (
1527
):
Der lieben veter Historien sind so nerrisch anzusehen, das es fleisch und blut mus lachen und fur narrheit halten.
Opitz. Poeterey
43, 13
(
Breslau
1624
):
Mars thut‘s der liebe nach das er der threnen lacht.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
,
1610
/
8
):
so lach ich noch, | Das wir den alten Geltnarren | So höfflich kundten überschnarren.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si taet sich bald an im rechen, | Das er si niemer wurd gelachen.
Wyss, Luz. Ostersp.
9246
(
Luzern
,
1545
):
nun můss ich dyner herrschafft lachen.
Mollay, H. Kottanerin
17, 33
(
moobd.
,
1439
/
40
):
yͤder man sach im [gesell] nach, vnd begunnen sein lachen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
514, 232
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1503
;
Vgl. ferner s. v. , .