2
lache,
die
, auch
das
;
–/-n
;
zu
mhd.
lâche
›Grenzzeichen‹
() mit teilweise verdumpftem Wurzelvokal:
-o-
.
– Vorwiegend wobd. / oobd., gehäuft halem.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›ein in einen Baum, einen Pfahl oder in Steine, Felsen eingehauenes Grenzzeichen‹; metonymisch auch ›Träger des Grenzzeichens (z. B. ein Pfahl, Baum oder Stein)‹; ›die Grenze selbst‹.
Bedeutungsverwandte:
2
 2, II, 2, II, , , .
Syntagmen:
die l. (ab)hauen / ausgraben / besichtigen / brechen / eingraben / hinwerfen / schlagen / setzen / stossen / umären / verändern, weg
(Subj.)
die l. geben; die l.
(Subj.)
stehen; jn. über die l. stossen; ordenliche, verzeigte lachen
.
Wortbildungen
lachbaum
(dazu bdv.: ),
lachbaumen
›mit Lachbäumen abgrenzen‹ (a. 1469),
lacheiche
,
1
lachen
(Adj.),
lachenbuch
(a. 1616),
lachengericht
wohl ›Gemeinde- und damit Herrschaftsgrenzen überschreitendes Gericht‹,
lachenzehent
›Zehnte aus einem abgesteckten Markteil‹ (16. Jh.),
lachgrabe
›Grenzgraben‹ (a. 1536),
lachkreuz
(a. 1645),
lachprotokol
(a. 1645),
lachstein
›Grenzstein‹ (a. 1533/34),
lachzeichen
.

Belegblock:

Grimm, Weisth. (
hess.
,
1535
):
wann [...] beyde gemeindten zusammen kommen in willens die brüchen zu straffen noch [...] gemeinem gebrauch vndt erhaltung dess lachengericht zu handt haben.
Boner, Urk. Aarburg
55, 8
(
halem.
,
1441
/
5
):
da sy nu lachen habent stan.
Ebd.
16
:
das der alt Kriech sprech, sy hettent lachen geslagen, das nit bilchen were, und het inen enpfolhen, das sy die lachen abhuͥwent, und soͤlten die alten zeichen wider ern[uͥ]wren.
UB Zug
917, 58
(
halem.
,
1449
):
Und soͤllent also beide parthien [...] uff die vorgenempten marchen, zill und kreiß keren und daselbs uff allen underscheiden und lǎchenen markstein seͣtzen.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
Wellicher einich lauchenn abhouwt, vßgrabt, hinwürfft, oder sunst verendert, eigenns gwalts mit geuerden, wissenn vnnd willenn, soll stan zu erkanntnus deß grichts vnnd raths.
Boner, Urk. Brugg
418, 28
(
halem.
,
1541
):
Die von Brugg fordern [...] ein luthere bekantnus [...], das der schiff weg vff der Aren zwischen ihnen die marchen und lachen gebe.
Ders., Urk. Aarau
821, 21
(
halem.
,
1556
):
von denen allen dryen zileren vnd laagen aber vff die rechti hand dryssig vnd sechs schritt gemeßen.
Ebd.
866, 8
(
1587
):
sie hätten [...] einen Berg gekauft, der mit steinen vnd lacheichen vndermarchet sye gsin.
Merz, Urk. Wildegg
123, 39
(
halem.
,
1557
):
der acher [...] zwuͤschen der nuͤwen gesetztenn marchen vnnd lachen vnnd der vsseren wand oder fluͤ gelegen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lachboͤum setzen auff die anstoͤß vnd marchen.
Merz, Urk. Lenzb.
111, 4
(
halem.
,
1570
):
Der 2., dem Ammerschwyler thwing nach, ist ein acherstein bi der locheych.
Rennefahrt, Gebiet Bern f. (
halem.
,
1657
):
Dieweiln an den holzmarchen und lachen [...] theils nur abgefaulete stök für lachen gefunden worden, als söllind ihr [...] mit sezung ... gehauwner steinen und anhauwung nohtwendiger lachzeichen verbesseren und ersezen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 16. Jh.
):
wann die vierer [...] lahen stessen, und wer dieselben lahen nacher bricht oder anderst stost, der ist zu wandl nach ieder lahen umb 72 ₰.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
den gebuntnen iber die gemelte lacken dem Hordbergerischen richter in sein gericht stoßen.
Struck, Cist. Marienst.
1046
;
1399
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
ders., Recht Laupen ;
Merz, Urk. Lenzb.
118, 28
;
150, 4
;
Boner, Urk. Aarburg
246, 27
;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Bad. Wb.
3, 344
;
Schweiz. Id. (mit sachgeschichtlicher Information); ; ;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
(hierher als Übertragung?) ›kleines Brötchen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, .

Belegblock:

Bremer, Voc. opt.
13208
(
oschwäb.
,
1427
):
Pastillum cuͤchli [...] laͤchlin.
3.
›Kerbe‹.

Belegblock:

Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
mit dem fuoze sî [des risen küneginne] dô stiez | der mûr ein grôze lâhe.