1
lab,
die / das
;
zu
2
.
1.
›Lab, „Stoff, den man der Milch zusetzt, um sie zum Zweck der Bereitung von Käse gerinnen zu machen; er wird aus dem mit etwas Salz und Gewürzen gemischten und eine Zeitlang in säuerlicher ,Schotte‘ eingeweichten Magen junger Kälber oder Ziegen gewonnen‹ ().
Bedeutungsverwandte:
,
1
.
Wortbildungen
labmage
(dazu bdv.: ),
labstande
›Kübel für Lab‹.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
19, 14
(
preuß.
,
1437
):
1 kesefas, 1 lapstande, 1 axse.
Schottelius, HaubtSprache (
Braunschweig
1663
):
Laab n. coagulum, prensura. [...] laab in die Milch thun. laabmage.
Schmitt, Ordo rerum
191, 15
(
omd.
,
1466
):
Coagulum lab oder renne [...] läff oder zůrunn [...] rennmagen [...] kesiger.
Coagulum Labe / damit man Kese laͤbet.
Bremer, Voc. opt.
13045
(
wobd.
,
1328ff.
):
Coagulum renna [...] keslupp [...] renn [...] lab [...] Coagulum [...] est lac in uentriculis fetuum nouellorum, antequam cibum sumpserint, bene digestum, habens virtutem materialem substanciam lactis aliqualiter ingrossandi.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
291
(
Genf
1636
):
Labmagen / Ce dont la presure se fait, Ex quo fit prensura.
Ziesemer, a. a. O.
21, 41
.
Vgl. ferner den 2. Beleg von
Ermisch u. a. Haush. Vorw. s. v.
2
laben
.
2.
›eine Art Beize, Lauge; „Salzwasser, das sich während des Siedens in der Pfanne befindet, bestehend aus noch nicht verdampfter und inzwischen neu zugeflossener Sole“ (
Patocka, s. u.
), Mutterlauge‹.
Wortbildungen:
labschöpfen
›mittels Schöpfgeräten die Lab aus der Pfanne schaffen‹ (a. 1513; 1595),
labschöpfer
(a. 1595),
labstube
›Behälter für die abgelassene Lab‹ (a. 1513),
labwasser
›wirkendes Wasser‹ (möglicherweise zu
1
laben
).

Belegblock:

Luther, WA (
omd.
,
1530
):
das unser lieber Gott uns so viel gewuͤrtz und labwasser wil jnn unsere hertzen geben.
Patocka, Salzwesen.
1987, 239
(
oobd.
,
1513
):
sol (...) die laab in ainer Rÿnnen (...) abgelassen vnnd die vbrig Laab abgeschepft werden.