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lab,1.
›Lab, „Stoff, den man der Milch zusetzt, um sie zum Zweck der Bereitung von Käse gerinnen zu machen; er wird aus dem mit etwas Salz und Gewürzen gemischten und eine Zeitlang in säuerlicher ,Schotte‘ eingeweichten Magen junger Kälber oder Ziegen gewonnen‹ (Schweiz. Id. 3, 952
).Belegblock:
Schottelius, HaubtSprache
1353
(Braunschweig
1663
): Laab n. coagulum, prensura. [...] laab in die Milch thun. laabmage.
Schmitt, Ordo rerum
191, 15
(omd.
, 1466
): Coagulum lab oder renne [...] läff oder zůrunn [...] rennmagen [...] kesiger.
Bremer, Voc. opt.
13045
(wobd.
, 1328ff.
): Coagulum renna [...] keslupp [...] renn [...] lab [...] Coagulum [...] est lac in uentriculis fetuum nouellorum, antequam cibum sumpserint, bene digestum, habens virtutem materialem substanciam lactis aliqualiter ingrossandi.
Ziesemer, a. a. O.
21, 41
.Vgl. ferner den 2. Beleg von
2.
›eine Art Beize, Lauge; „Salzwasser, das sich während des Siedens in der Pfanne befindet, bestehend aus noch nicht verdampfter und inzwischen neu zugeflossener Sole“ (Patocka, s. u.), Mutterlauge‹.Wortbildungen:
labschöpfen
labschöpfer
labstube
labwasser
1
laben
).Belegblock:
Luther, WA
32, 31, 10
(omd.
, 1530
): das unser lieber Gott uns so viel gewuͤrtz und labwasser wil jnn unsere hertzen geben.
Patocka, Salzwesen.
1987, 239
(oobd.
, 1513
) sol (...) die laab in ainer Rÿnnen (...) abgelassen vnnd die vbrig Laab abgeschepft werden
. Schwäb. Wb.
4, 901
.