lüstern,
Adj.
›aufbegehrend, gierig, lustbestimmt; aufmüpfig, trotzig, mit
murren, pochen, trotzen
nach etw. trachtend, heischend‹;
vgl.
1
 123.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
, ,  2; vgl.  4, ,  1,  3, .
Wortbildungen:
lüsterkeit
›selbstsüchtige Sinnenfreude‹,
lüstern
(V.).

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Das Gott auch zufaren muste und mit solcher straffe solchem luͤstern und murren steuren.
Gott wird die juckende ohren und lustern hertzen wol finden.
wurden also lustern und fürwitzig, das sie aller bewme [...] uberdrüssig wurden.
Ebd. (
1344
):
Drumb mußen wir auch Episteln schreyben und straffen die Lustern geister.
Ebd. (
1544
):
lauffet ihr den irrweg, der furwitzig und lustern ist.
Ders. Hl. Schrifft.
4. Mose 11, 4
(
Wittenb.
1545
):
DEnn das Pöbeluolck vnter jnen war lüstern
[Vers 1:
ungedültig
]
worden [...] / vnd weineten.
Ebd.
4. Mose 11, 34
:
Da her die selbige Stete heisst / Lustgräber / darumb / das man daselbs begrub das lüstern volck.
Ebd.
2. Sam. 23, 15
:
Dauid ward lüstern
[hier eher: ›durstig‹;
Froschauer
1530:
gelustig
]
/ Vnd sprach / Wer wil mir zu trincken holen des wassers [...].
Ebd.
Ps. 106, 14
:
sie würden lüstern in der Wüsten / Vnd versucheten Gott [...]. ER aber [...] sandte jnen genug.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
24, 15
(
Magdeb.
1608
):
Vnd kompt jtzt das seculum vnd zeit wider / das man des Himlischen Manna auch vberdruͤssig / vnd nach Egyptischen zwibeln vnd knoblauch luͤstern wird.
Warnock, Pred. Paulis
25, 74
(
önalem.
,
1490
/
4
):
die statt, an der du gott solt suͦchen und finden: das ist in scharpfer penitentz und nit in ruͦw noch in lusterkait.