lüsteln,
V.
›sinnlich begehren; sich sinnlichem Begehren verglichen in mystischer Geborgenheit fühlen, sich in Gott aufgehoben fühlen‹;
vgl.
1
 1235.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , (V.) 112,  1.
Wortbildungen:
lüstlung
.

Belegblock:

Höver, Bonaventura. Itin. A
320
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
also durch erglússtung ein geend in dye seel dye auswenndigen lustleichen ding nach dryvaltig ausweysung des wolgevallen oder lüstlen durch gleychnüss.
Ebd. B
16
(
1450
/
60
):
wann das menschleich gemuͤt, zerflossen mit vil sorgfeltigkaitten [...], mag nicht ein gen zu jm selbs durch gehúgnuss; [...]; auch mit mangerlay begirden vnd lüstlen bestrickt mag nicht zuͦ jm selbs widerkeren durch glangung ynnerer suͤsse vnd gaistleicher schimpfleichait vnd lústlung.
Ebd.
115
:
vnd geschicht denn, das jn soͤllichen ein andachtigs gemut suͤßleich rẃet vnd lústlet.
Ebd.
617
:
wenig ist zegeben der zung vnd muͤndleichem gespraͤch, vnd gar vil ist zegeben jnnigem lústlen vnd frolocken; [...]; wenig ist zegeben der kunst, tugent vnd weißhait, aber alles vnd alles ist es gancz zegeben vnd zuͦ zeaigen der gab gottes, das ist dem heyligen gaist.