lümen,
V.;
zu
mhd.
lüemen
›erschlaffen‹
und Wortfamilie ().
›die von einer Sache oder einem Verhalten erwartbare Spannung, Form verlieren‹ (allgemein); im einzelnen: ›(im Getöse einer Schlacht) unkontrolliert jammern, klagen (im Beleg subst.)‹; ›ermatten (von der Trauer)‹; ›locker werden (von einem Pflaster)‹; ›herabhängen, schlottern (von der Brustwarze, der Haut)‹.
Wortbildungen:
lum
(Adj.) (1. Dr. 16. Jh.),
lumel
(Adj.),
lumeln
,
lumen
(Adj.),
lümer
,
lumern
,
lumlecht
(dazu bdv.: , , Adj., ,
2
, , , ),
lummel|or
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Flaccidus. Luck lidweich luderig / lumlecht ludelecht laudechtig schlotterig schlottig schlotterecht.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 3, 24
(
Wittenb.
1545
):
Vnd wird stanck fur gut geruch sein / vnd ein lose
[
Froschauer
1530:
lumen
]
band fur ein gürtel.
Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Al die erde wart irbiben | von dem daz zusamne triben | di roten, da von was dummern | unde gar grulichez lummern
[
Mentel
1466:
stym der here
;
Luther
1545, 1. Makk. 9, 13:
getümel
].
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Lumlecht dutten. Flaccide mammæ. Lummel ohr / lampohr. Flaccus. Lumlecht sein. Flaccere. Lumlecht werden. Flaccescere, Conflaccescere.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
min truren laz ich luͦmen, | so du ez heltest in der don.
Rohland, Schäden
471
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
wölte das plaster lummen, so mach es enger.
Fuchs, Murner. Geuchmat
5, 21, 2
(
Basel
1519
):
Ein yeder alter gouch / sol die ior nit ansehen, das jm die hut lumlet.
Klein, Oswald
22, 79
(
oobd.
,
1422
):
teuff ougen inn der praw, | brait schulter, weit mülig lümer, | falsch zung
(
lümer
ist in den Wörterbüchern nicht belegt; Adj. oder Subst.? ›Ohr‹ oder ›Maul‹?).
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;