1
lügen,
V., unr. abl.;
Zusammenfall der Brechungsschreibungen, auch deren analogisch gebildeter Infinitivformen von
2
liegen
(vorw. alem.) und analogisch zu sowie dem zugehörigen Wortbildungsfeld gebildetem
lügen
(17. Jh.).
›lügen, die Unwahrheit sagen‹.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. f. (
Lübeck
1639
):
Luͦgen henckt an einander / wie Sand. [...]. Mancher wolt nicht gern luͤgen, wenn [...]. Luͤgen laͤßt sich nicht zusammen leymen.
Opitz. Poeterey
8, 31
(
Breslau
1624
):
Hat also Strabo vrsache / den Eratosthenes luͤgen zue heissen.
Grimm, Weisth. (
halem.
,
15. Jh.
):
welher den andern frefenlich haisset lügen [...], der [...].
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1521
):
Woͤlcher uff den andern lügt, das nit die ere beruͤrt, und er inn mit recht vertiget, so soll ers dem richter ablegen mit einer buͦß, und dem saͤcher ouch.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lügen / Mit luge vmbgon. Ementiri.
Müller, Stadtr. Ravensb.
102, 20
(
oschwäb.
,
1338
):
er mag vuͥr daz geriht gan [...] und sprechen: ich luͤgen nit, ich habs getan.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 28, 22
(
schwäb.
,
1574
):
welcher im ampt Althain den andern lüegen haist, der kompt umb ein klainen frevel.